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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden
Als Beispiel möge die vorangehende Tabelle dienen, wobei die Ver
gleichsterne mit a, b, c . . . und der Veränderliche mit v bezeichnet sind.
Stellt man die Abweichungen zwischen den einzelnen Vergleichsternen zu
sammen, alle auf den schwächsten Stern e bezogen, so erhält man die folgende
Skala: c = 0 , d = 3, c — 7, ¿»= 11 , a = 15 Stufen.
Die Stufenhelligkeiten des Veränderlichen ergeben sich nach dieser Skala
folgendermaßen:
1920
J. D.
V
1920/21
J. D.
V
Okt. 17
...615
5 Stufen
Dez. 2
... 661
10 Stufen
20
...618
7 „
25
... 684
7 „
30
... 628
10 „
Jan. 2
... 692
4 „
Nov. 15
... 644
12 „
15
... 705
2 „
28
... 657
11 „
28
...718
1 „
Man kann hiernach eine Kurve des Lichtwechsels konstruieren (Abb. 91)
und wird finden, daß das Maximum der Helligkeit zwischen dem 15. und
28. November, etwa am 18. (bei 2 422647
in der Stufe 12) stattgefunden hat.
Will man die Helligkeiten des Verän
derlichen in Größenklassen kennen, so
muß man mit Hilfe von direkten photo
metrischen Messungen die Helligkeiten
mehrerer, am besten aller Vergleichsterne
bestimmen, um sowohl die absolute Hellig
keit als auch den Stufenwert festzulegen.
Man wird dabei die Erfahrung ma
chen, daß der Stufenwert nicht bei allen
liehen nach Stufenschätzungen. beobachteten Veränderlichen gleich groß
ist, vor allen Dingen bei schwachen
Sternen einen anderen Wert hat als bei hellen. Auch werden unbeein
flußte Schätzungen nie die glatte Rechnung unseres Idealbeispieles er
geben, sondern eine sorgfältige Untersuchung und Ausgleichung des Beob
achtungsmaterials erforderlich machen. Immerhin ersieht man, daß die
Stufenschätzungen allein genügen, um die genäherte Kurvenform sowie die
Maximal- und Minimalhelligkeiten eines Veränderlichen abzuleiten. Man
kann wohl behaupten, daß die umfassenden Kenntnisse, die wir heute über
die Veränderlichen besitzen, zum größten Teile durch die Argelander-
sche Stufenschätzungsmethode und nicht durch photometrische Messungen
erhalten worden sind. Nachdem E. Pickering, J. Parkhurst u. a. zu den
meisten helleren Veränderlichen die Vergleichsterne photometrisch gemessen
haben, ist übrigens jeder Beobachter in der Lage, seine Schätzungen völlig
streng zu reduzieren und sie der photometrischen Skala anzupassen. Einige
kritische Bemerkungen über die Schätzungsmethode selbst werden später
noch zu äußern sein. Ihre beste Rechtfertigung ist der Erfolg, den sie gehabt
hat und der ihr zweifellos auch von den Gegnern zugestanden werden muß.
Ein von dem ARGELANDERschen etwas abweichendes Schätzungsverfahren
hat E. Pickering einzuführen versucht und selbst auf dem Harvardobserva-