Full text: Astrophysik

IV. Die Himmelsphotographie 
139 
Scheinersches Sensitometer. 
20 Abteilungen so gewählt, daß Nr. 20 nur den hundertsten Teil des Lichtes 
wie Nr. 1 erhält. In Abb. 99 ist die hierdurch entstandene Form des Aus 
schnitts a auf der Scheibe S zu erkennen. Diese Scheibe wird durch das 
Kurbelrad K und einen Schnurlauf in schnelle Rotation versetzt. Hinter der 
Scheibe ist die Kassette C an 
gebracht, die auf der vorderen 
Seite, dicht hinter dem Kasset 
tenschieber, eine Metallplatte 
mit 20 äquidistanten rechtecki 
gen Öffnungen und durchbro 
chenen Zahlen trägt. Auf diese 
Schablone wird die photogra 
phische Platte mit der empfind 
lichen Schicht aufgelegt und 
durch die rotierende Scheibe 
hindurch belichtet. Nach dem 
Entwickeln erscheinen die Recht 
ecke in abgestufter Helligkeit, wie in Abb. 100 angedeutet, und man kann 
erkennen, bei welcher Rechtecknummer noch eben eine photographische 
Wirkung stattgefunden hat. Zur Belichtung muß natürlich eine völlig kon 
stante und für alle Apparate gleiche Lichtquelle benutzt werden. Als 
solche dient bei diesem Universalsensitometer die Benzinlampe, die bereits 
auf S. 101 unter anderen Normallampen 
aufgeführt worden ist. Sie wird hier in ge 
nau 1 m Abstand von der photographischen 
Platte aufgestellt; als Belichtungszeit ist eine 
Minute gewählt. 
Es ist sehr wohl zu beachten, daß bei 
diesem Sensitometer, streng genommen, 
nicht eine Abschwächung der Intensität 
des Lichtes, sondern eine Verminderung der 
Expositionszeit durch geringere oder stärkere Unterbrechung der Belichtung 
stattfindet, was durchaus nicht immer auf die gleiche photographische Wir 
kung hinausläuft. 
Die Art der Entwicklung ist naturgemäß von Einfluß auf das resultierende 
Negativ. Handelt es sich z. B. darum, eine Sternaufnahme so zu entwickeln, 
daß die Anzahl der Sterne ein Maximum wird, so kann man hierzu jeden 
beliebigen der gebräuchlichen Entwickler benutzen; man entwickle nur so 
lange, bis die unbelichteten Stellen der Platte beginnen, sich dunkler zu färben, 
also, wie der technische Ausdruck lautet, bis zur Schleierbildung. Es ist dann 
das Maximum des Kontrastes zwischen unbelichteten und den am schwächsten 
belichteten Stellen erreicht; eine weitere Entwicklung kann durch Verdunk 
lung des Hintergrundes diesen Kontrast nur wieder vermindern. In diesem 
Sinne verstanden, ist die Empfindlichkeit der Platte unabhängig von der Art 
des Entwicklers, sofern nur seine volle Kraft ausgenutzt wird. Die Ansicht, 
daß verschiedenartige Entwickler einen Unterschied in der Empfindlichkeit 
bedingen, hat aber doch eine gewisse Berechtigung, sobald es sich darum 
handelt, Negative herzustellen, von denen Kopien gemacht werden sollen. 
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Abb. 100. 
Entwickelte Sensitometerplatte.
	        
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