IV. Die Himmelsphotographie
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innere Begrenzung scharf ist, während er nach außen ganz allmählich ver
läuft. Die Erscheinung kommt dadurch zustande, daß die Strahlen teilweise die
Bromsilberschicht durchdringen und an der rückwärtigen Glasseite der Platten
total reflektiert werden. Der Durchmesser des inneren Ringes ergibt sich
durch nähere Betrachtung des Vorganges zu dem 3.6-fachen der Plattendicke.
Auf Grund dieser einfachen Beziehung ist der Ursprung jeder verdächtigen
Haloerscheinung auf Himmelsaufnahmen leicht nachzuprüfen.
Eine andere ähnlich störende Erscheinung bilden die Strahlen, die auf
langfristigen Reflektoraufnahmen die helleren Sternscheiben durchqueren. Sie
sind auf Beugungserscheinungen an dem in der Tubusöffnung zur Aufnahme
der photographischen Platte angebrachten gitterförmigen Kassettenhalter
zurückzuführen. Die Anzahl der die Kassette tragenden Speichen (meist
werden es vier sein) ist somit an der Zahl der Strahlen im Bilde der helleren
Sterne sofort zu erkennen. An Stellen des Himmels mit geradlinigen Nebel
streifen (Plejaden, Tafel X) können diese Diffraktionskreuze das Bild schon
äußerlich sehr unangenehm beeinträchtigen. Auf kurzen Spiegelaufnahmen
(Abb. 102) treten sie wegen ihrer Lichtschwäche nicht sonderlich hervor.
Während es ein Mittel zur Beseitigung dieser letzten Lichterscheinung
nicht gibt, braucht man zur Vermeidung der Ringe oder Höfe nur die Rück
seite der Platte mit einer Schicht zu versehen, die nahe denselben Brechungs
koeffizienten wie Glas hat, dann treten die Strahlen sämtlich aus der Glas
platte in diese Schicht hinein; gleichzeitig muß diese Schicht so beschaffen
sein, daß sie alle in sie eindringenden Strahlen durch Absorption vernichtet.
Man hat verschiedene Stoffe, welche diese beiden Eigenschaften besitzen;
empfehlenswert ist eine Mischung von Nelkenessenz (n== 1.52) und Zimmet-
essenz (n = 1.61), die man rot gefärbt oder mit Ruß versetzt hat. Vor dem Ent
wickeln muß diese Schicht natürlich entfernt werden — ein umständliches,
nicht immer sauberes Verfahren, das nach Einführung der lichthoffreien
Platten im Handel nur noch einmal im Notfälle Anwendung finden wird.
Die Herstellung guter Reproduktionen von Himmelsaufnahmen bietet
besondere Schwierigkeiten. Bei großer Auflage bleibt nichts anderes übrig,
als eines der photomechanischen Druckverfahren (Lichtdruck, Autotypie) zu
benutzen. Für wirklich getreue Darstellungen kommt jedoch nur das direkte
Kopierverfahren in Betracht, wobei Glasdiapositive, Kopien auf Zelloidin-,
Aristo- oder Gaslichtpapier, bei Vergrößerungen auch Bromsilberpapier in
Frage kommen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß Abzüge auf
Papieren infolge ihrer mangelhaften Gradation große Helligkeitsunterschiede
nur schlecht und meist viel zu hart wiedergeben.
Im astronomischen Kopierverfahren nehmen die Diapostive entschieden
den ersten Rang ein. Man verwendet hierzu möglichst feinkörnige unemp
findliche Platten und reproduziert in der Kamera oder stellt mit Chlorsilber
platten Kontaktdrucke her. Das erste Verfahren gibt weichere, das zweite
härtere Bilder, die jedoch wegen ihrer Klarheit sich für Projektionszwecke
besonders gut eignen. Lange Belichtung und langsame Entwicklung (z. B. mit
Metol-Hydrochinon) gibt weiche, kurze Belichtung und rasche Entwicklung
(z. B. mit starkem Rodinal) klare kontrastreiche Glaspositive.
Durch ein etwas umständliches und schwieriges Verfahren, das viel Ge
duld verlangt, nämlich durch fortgesetztes Umkopieren, Verstärken usw., kann