Full text: Astrophysik

IV. Die Himmelsphotographie 
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suelle wie für photographische Beobachtungen unbrauchbar. Glücklicher 
weise wird ein Teil des Fehlers schon durch die Verwendung der beiden Teil 
linsen des Objektivs aufgehoben; der Rest kann durch eine entsprechende Re 
tusche der einzelnen Objektivzonen so weit heruntergedrückt werden, daß 
nur noch genaue Untersuchungen nach besonderen Methoden, unter denen 
sich ein von J. Hartmann angegebenes, hier jedoch nicht näher zu ent 
wickelndes Lochblendenverfahren in der Optik besonders eingebürgert hat, 
die Brennpunktsdifferenzen erkennen lassen. 
Für manche Zwecke, z. B. für Spektrographen, genügt es überhaupt, die 
Objektive, in diesem Falle die Kollimatorlinsen, nur für sphärische Aberra 
tion zu korrigieren. Allerdings müssen dabei Linsen wie Prismen aus dem 
gleichen Glase hergestellt sein, um den gleichen Brechungsindex zu garan 
tieren. Solche nur für Zonenfehler verbesserte Objektivsysteme werden 
Chromate genannt, da sie die chromatische Aberration noch voll enthalten. 
Eine sehr unangenehme Eigenschaft haben Objektive dann, wenn sie mit 
Astigmatismus behaftet sind, d. h. wenn die Vereinigungsweite der Strahlen 
in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen eine verschiedene ist. Die 
entstehenden Bilder sind dann schon in der Achse nicht rund, sondern läng 
lich, für genauere Messungen somit unbrauchbar. Der Astigmatismus kann 
in Fehlern des Glases oder in Mängeln seiner Bearbeitung die Ursache haben. 
Oft liegt er lediglich im Auge des Beobachters, das dann durch ein ent 
sprechendes Brillenglas zu korrigieren wäre. 
Etwas verschieden hiervon sind die Fehlerquellen bei Spiegelteleskopen. 
Die Hohlspiegel sind vollständig achromatisch, ihr Brennpunkt ist also der 
selbe für visuelle und photographische Benutzung; das ist ein ganz gewal 
tiger Vorzug vor den Objektiven. Ein weiterer Vorzug ist die Leichtig 
keit ihrer Herstellung in verhältnismäßig großen Dimensionen, da nur eine 
einzige Fläche in Frage kommt. Solange nur sphärische Spiegel hergestellt 
wurden, mußte allerdings ein Nachteil mit in Kauf genommen werden. Wäh 
rend auch bei den größten achromatischen Objektiven die sphärische Aber 
ration durch Retusche fast ganz beseitigt werden kann, ist dies bei den 
sphärischen Spiegeln nicht möglich. Wohl kann man hier bei photographi 
schen Aufnahmen eine bestimmte Plattenlage so ausfindig machen, daß 
diese weiter ausgezeichnet erscheint als bei einem Objektiv von gleicher 
Brennweite, man überzeugt sich aber leicht, daß dies stets auf Kosten der 
Schärfe der Plattenmitte geschieht. Auch bei günstigster Plattenstellung sind 
demnach Zerstreuungskreise um die Sterne nicht zu vermeiden. Nun ist 
schon seit langer Zeit bekannt, daß parabolische Spiegel von sphärischer 
Aberration frei sind. Die Herstellung guter parabolischer Spiegel in größe 
ren Dimensionen war aber lange Zeit nicht ausführbar und erst in neuerer 
Zeit hat man in dieser Beziehung durch Umschleifen sphärischer Spiegel 
in parabolische Erfolge erzielt. Nachdem es gelungen ist, die Dimen 
sionen solcher Spiegel bis zu 2 Vs m Durchmesser zu treiben (Hooker- 
spiegel auf dem Mt. Wilsonobservatorium), darf wohl mit Recht den Spiegel 
teleskopen noch eine erfolgreiche Zukunft in der Astronomie vorausge 
sagt werden. 
Reflexion und Absorption. Luftunruhe. Beim Eintritt von Licht in ein 
durchsichtiges Medium entsteht ein Verlust durch die Reflexion, der bei
	        
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