Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
haupt, wenn das Fernrohr auf die Sonne gerichtet werden und der Beobach 
ter durch irgendeine Absehvorrichtung sich überzeugen kann, daß das Bild 
auch wirklich auf die Platte fällt. 
Der größeren Bequemlichkeit halber gibt man den üblichen Heliographen 
meistens doch eine gute Montierung mit Uhrwerk. Es empfiehlt sich dann, 
das Fernrohr festzulegen und das Sonnenlicht durch den Spiegel eines Helio 
staten hineinzuwerfen. Man unterscheidet hierbei drei verschiedene Lage- 
0 rungen des Heliographen: 
1 . Die Aufstellung in der Richtung der Erdachse, das 
Objektiv nach unten gegen den Heliostatenspiegel ge 
richtet, wobei die einfache parallaktische Montierung eines 
Spiegels genügt. 
2. Die horizontale Montierung in der Südnordrich 
tung. In diesem Falle müßte der Heliostat eine sehr 
komplizierte Aufstellung erhalten, damit er, dem Laufe 
der Sonne folgend, das Licht stets in der gleichen 
Richtung reflektiert. Man kann diese umständliche Ein 
richtung aber umgehen, wenn man, wie bei der schrägen 
Aufstellung, einen einfach parallaktisch montierten Spiegel 
benutzt, der also das Sonnenlicht stets nach dem Nord 
pol hin reflektiert und es dann durch einen zweiten, un 
verändert feststehenden Spiegel in das horizontal liegende 
Fernrohr hineinreflektiert. (Abb. 136.) 
3. Die senkrechte Aufstellung in der Form eines Turm 
teleskops. Die Lichtstrahlen gelangen nach erfolgter Spie 
gelung in einem Heliostaten- und einem festen Spiegel 
durch das senkrecht montierte Fernrohr in einen unterirdi 
schen Raum, wo die Beobachtungen visuell oder photo 
graphisch ausgeführt werden können. Diese Aufstellung 
ist entschieden die vollkommenste, da die bei Sonnen 
beobachtungen so störende Luftunruhe sich hier am we 
nigsten bemerkbar macht. 
In neuerer Zeit bürgern sich für Sonnenaufnahmen, an 
die keine hohen Ansprüche gestellt werden, abgekürzte 
Fernrohre ein, die in Wirklichkeit nichts anderes sind als feste photogra 
phische Apparate normalen Formates, die mit Fern-(Tele-)Objektiven aus 
gestattet sind. In den Gang der Lichtstrahlen eines photographischen Ob 
jektivs 0 wird ein negatives Linsensystem N eingeschaltet, so daß das Ganze 
genau die Anordnung der Linsen in einem Galilei sehen Fernrohr zeigt 
(Abb. 110). Ist /i die Brennweite des positiven, f 2 diejenige des negativen 
Systems, e der Linsenabstand, a der Abstand der Platte von der Telelinse, 
so ist die Äquivalentbrennweite F: 
fih U (fi — e) 
fi+U-'e' 
Abb. 110. Telekamera 
Steinheilscher Kon 
struktion für Sonnen- 
aufnahmen. 
F — 
a = 
fi + U — e 
Der Linsenabstand e ist dabei stets etwas ( 1—2 cm) größer als f x + f 2 an- 
zusetzen. 
Ist beispielsweise /i = 80 cm, f 2 = — 15 cm, e = 67 cm, so wird F = 600 cm,
	        
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