Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
Abb. 123. Mutmaßliche Struktur eines Sonnenflecks 
(nach phot. Aufnahme). 
die Randmessungen von dem diffusen durch die Atmosphäre zerstreuten 
Licht des mittleren Teiles der Sonnenscheibe freizubekommen. Jedenfalls 
hat Julius, der als erster auf diese Fehlerquelle hingewiesen hat, bei einer 
Sonnenfinsternis einen merklich stärkeren Abfall der Gesamtintensität erhal 
ten (bis zu ungefähr 24%) als 
ihn die VoGELSchen Messun 
gen ergaben. 
Für die Lichtabnahme der 
Photosphäre nach dem Rande 
zu sind zwei Erklärungen 
möglich. Entweder hat die 
Photosphäre die Eigenschaft, 
daß bei schrägem Austreten 
der Strahlen die Flächenhel 
ligkeit abnimmt, oder es fin 
det eine Absorption der Strah 
lung oberhalb der Photo 
sphäre in einer Sonnenatmo 
sphäre statt. Die erste Erklä 
rung ist an sich wenig 
wahrscheinlich; denn nach 
dem Lambert- Lommel sehen 
photometrischen Grundgesetz, nach dem die Strahlung vom Cosinus des 
Emanationswinkels abhängt, muß eine leuchtende Kugel von der Mitte bis 
zum Rande die gleiche Helligkeit zeigen. Vor allem versagt eine Erklärung 
nach der ersten Annahme, wenn man die Verschiedenheit der Strahlungs 
abnahme für die verschiedenen Wellenlängen in Betracht zieht. Dagegen 
würde eine absorbierende Sonnenatmosphäre die Erscheinung genügend 
deuten, da die von den randnahen Stellen kommenden Strahlen einen viel 
größeren Weg durch die Atmosphäre zurückzulegen haben als die mittleren. 
Völlig geklärt ist die Angelegenheit noch nicht, da kein einfaches Absorp 
tionsgesetz die Verhältnisse der Abb. 122 darzustellen vermag. 
In der normalen Granulation finden sich häufig Stellen, an denen mehrere 
Körner fehlen und der Untergrund als dunkleres Fleckchen hervortritt. So 
bald eine solche Stelle aber etwas größer ist, so daß vielleicht 5 bis 6 Körner 
fehlen, wird in der Mitte der Untergrund wesentlich dunkler, scheinbar ganz 
schwarz. Ein solches Fleckchen wird alsdann als Pore bezeichnet und ist 
bereits nichts anderes als ein sehr kleiner Sonnenfleck. 
Die Flecken und Fackeln. Die Art und Weise der Entwicklung eines 
Sonnenflecks ist sehr verschieden; sie erfolgt häufig außerordentlich schnell, 
zuweilen in wenigen Stunden. Auch die Veränderungen in der Gestalt des 
Flecks gehen häufig ungemein schnell von statten, so daß es z. B. schwierig 
ist, die Gestalt eines Flecks durch Zeichnung für einen bestimmten Moment 
festzuhalten. Hierbei ist die photographische Aufnahme von besonderer Wich 
tigkeit, da sie in kurzen Intervallen wahrheitsgetreue momentane Bilder liefert. 
Die Dauer der Flecken ist eine sehr verschiedene. Zuweilen verläuft die 
Erscheinung in wenigen Tagen, häufig aber hält sie auch monatelang an. 
Dieselbe Verschiedenheit gilt auch in bezug auf die Größe. Denn es gibt
	        
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