188 B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung
sehen X 2980 und X 7330 — ist von Rowland mit großer Sorgfalt gemessen
worden; sein Katalog enthält die Wellenlängen dieser Linien mit einer
solchen Genauigkeit, daß dieselben als Grundlage für fast alle weiteren
/ 6500 6000 5500 5000 4500 4000
Abb- 128. Aufnahme des Prismenspektrums der Sonne auf isochromatischer Platte
(nach Gummelt).
spektroskopischen Messungen dienen können. Den Anblick des Sonnen
spektrums in kleineren Spektroskopen veranschaulicht Abb. 128.
Da einige der FRAUNHOFERSchen Linien in der Astrophysik immer wieder
genannt werden, mögen ihre Wellenlängen hier nach Rowland mitgeteilt
werden. Die Reduktionen auf das Internationale System (S. 59) betragen in
dem Gebiet der Tabelle etwa — 0.2 AE, sind also für die hier erstrebte Ge
nauigkeit wenig erheblich. Bei den Gruppen A, B, E lt b 3 , h 4 und G ist jeweils
die Wellenlänge der stärksten Linie angegeben.
Fraunh.
Linie
l
Element
Fraunh.
Linie
X
Element
A
7594.1
Sauerst, tellurisch
K
5172.9
Magnesium
B
6867.5
b 3
5169.2
Eisen
C
6563.0
Wasserstoff, Ha
bi
5167.5
Magnesium
Di
5896.2
Natrium
F
4861.5
Wasserstoff, /7/1
d 2
5890.2
G
4308.1
Eisen
E t
5270.5
Eisen, Kalzium
h
4102.0
Wasserstoff, HS
E,
5269.7
H
3968.6
Kalzium
5183.8
Magnesium
K
3933.8
»
Die oben angegebenen Grenzen des Sonnenspektrums lassen sich, wie
wir bereits wissen (S. 11), durch besondere Methoden nach beiden Seiten
hin bedeutend erweitern. Am einfachsten ist dies für den ultravioletten Teil
zu erreichen, da die gewöhnlichen photographischen Platten gegenüber den
Strahlen kleiner Wellenlängen sehr empfindlich sind. Aber auch unter diesen
Umständen ist der Sichtbarkeit des ultravioletten Spektrums eine Grenze ge
setzt durch die Undurchsichtigkeit eines optischen Mediums, welches leider
nicht vermieden werden kann, nämlich durch unsere Luft. Diese starke Ab
sorption der kleineren Wellen scheint durch Sauerstoff, Stickstoff und Ozon
zu erfolgen, doch ist nach den neueren Untersuchungen ein Teil der Erschei
nung überhaupt nicht einer Absorption zuzuschreiben, sondern der sogen.
Molekulardiffraktion (S. 102 ). Diese bewirkt in Gasen eine Reflexion oder
Zerstreuung der Lichtstrahlen, die immer stärker wird, je mehr sich die
Länge der Wellen den Dimensionen der betreffenden Gasmoleküle nähert,
d. h. je kleiner die Wellen werden.