V. Die Sonne
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ring ist. Verschiedene Sonnenphysiker, wie Hijggins, Hale, Hanski haben
daher andere Wege einzuschlagen versucht. Aber weder die Verwendung
spezieller Platten und Lichtfilter, noch die Benutzung der sonst so erfolg
reichen spektroheliographischen und bolometrischen Methode hat zu einem
nennenswerten Erfolg geführt, obwohl die Beobachtungen auf hohen Bergen,
also unter den günstigsten atmosphärischen Verhältnissen stattfanden.
Der allgemeine Anblick der Korona bei den Finsternissen wechselt in
starkem Maße im Zusammenhänge mit der 11 jährigen Periode der Sonnen-
Abb. 152.
Die Sonnenkorona am 27. Juli 1896 (Übergang vom Maximum- zum Minimumtypus).
tätigkeit. Stets zeigt sie die Neigung zur Büschel- und Strahlenbildung, und
ihre Ausläufer lassen sich häufig bis zu mehreren Sonnendurchmessern ver
folgen. Wenn dabei ihre Struktur an manchen Stellen nicht deutlich hervor
tritt, so liegt dies daran, daß die Korona ja kein Flächen-, sondern ein Raum
gebilde ist, so daß bei der Projektion zahlreiche Überdeckungen stattfinden,
die das Bild ganz verwischen können. Dasselbe gilt für die Ermittelung des
Ursprungs der Strahlen, die scheinbar alle vom Sonnenrande ausgehen,
deren Anfang in Wirklichkeit aber weit hinter oder vor der scheinbaren
Scheibe gelegen sein kann.
Als typische Form der Korona zur Zeit eines Fleckenminimums ist die
Wiedergabe auf Tafel III zu betrachten, die nach einer Aufnahme während der