Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
etwa 200°. Das ist überraschend viel weniger, als man sich früher vorge- 
stellt hat, und in Anbetracht der starken lokalen Veränderungen, denen die 
Photosphäre ständig unterworfen ist, muß man sich umgekehrt eigentlich 
über die Konstanz der mittleren Erdtemperatur wundern. Es wäre natürlich 
dabei nicht anzunehmen, daß die ganze Sonnenmasse periodischen Tempe 
raturschwankungen von dem angedeuteten Betrage unterworfen ist, sondern 
vielmehr, daß dieselben sich nur in der Atmosphärenschicht, als welche die 
Photosphäre zu betrachten ist, abspielen. Wir möchten nur andeuten, daß 
dabei auch andere Ursachen mitwirken können, wie z. B. Veränderungen 
der Absorption innerhalb der obersten Schichten der Photosphäre, Verände 
rungen des Emissionsvermögens usw. Es bleibt hier nur die Frage offen, 
ob überhaupt Schwankungen der Sonnenstrahlung von jahrtausendelanger 
Periode vorhanden sein können. Nachdem es Abbot gelungen ist, geringe 
rasch verlaufende Änderungen der Solarkonstante mit einiger Wahrschein 
lichkeit nachzuweisen, kann der Annahme größerer, aber langperiodischer 
Schwankungen nichts Positives entgegengehalten werden. 
Die bisherigen kosmischen Theorien der Eiszeiten, die auf Änderungen 
der Elemente der Erdbewegung zurückgehen, also nur solche Strahlungs 
änderungen berücksichtigen, die durch Variationen der Distanz und der Rich 
tung der Erde gegen den strahlenden Körper bedingt sind, haben sich bisher 
als wenig haltbar ergeben. Sollte ein Gleiches einmal für die rein telluri- 
schen Erklärungen der Eiszeiten, wie sie durch Veränderungen im Laufe 
des Golfstroms usw. gegeben sind, eintreten, so würde die DuBOissche 
Theorie als einzige übrig bleiben und dann direkt beweisend für das Vor 
handensein von langperiodischen Strahlungsänderungen der Sonne sein. 
Elektromagnetische Einflüsse auf die Erde. Es ist im vorigen kurz 
die negativ entschiedene Frage eines Einflusses der elfjährigen periodischen 
Schwankungen in der Sonnentätigkeit auf die meteorologischen Vorgänge 
auf der Erde berührt worden. Nur in einer einzigen Beziehung hat sich ein 
Zusammenhang der Sonnenperioden mit irdischen Erscheinungen gezeigt, 
hier aber auch in so auffälliger Weise, daß ein näheres Eingehen darauf 
unumgänglich notwendig erscheint. Es betrifft dies die beiden, bereits unter 
einander in deutlichem Zusammenhänge stehenden Phänomene der Schwan 
kungen der erdmagnetischen Elemente und der Häufigkeit der Polarlichter. 
Jeder Punkt der Erdoberfläche besitzt ein magnetisches Feld. Ein ein 
facher Stabmagnet, der völlig frei beweglich ist, stellt sich auf jedem Punkt 
in eine ganz bestimmte Richtung ein, und die magnetische Kraft, die ihn in 
diese Richtung zwingt, ist ebenfalls von einer bestimmten Stärke. Richtung 
und Stärke sind für jeden Punkt der Erde verschieden und für ein und den 
selben Punkt ändern sie sich zeitlich. 
Als erdmagnetische Elemente werden angenommen: 1. die Deklination 
oder derjenige Winkel, welchen die Magnetnadel mit der Richtung Nord-Süd 
bildet. 2. Die Inklination oder derjenige Winkel, den die Richtung der Ma 
gnetnadel mit der Horizontalen bildet. 3. Die Intensität oder die Kraft, mit 
welcher der Erdmagnetismus auf die Magnetnadel wirkt. Es ist dies die 
Totalintensität; an Stelle der letzteren werden ihre in horizontaler und verti 
kaler Richtung wirkenden Komponenten angegeben; man spricht dann von 
der Horizontalintensität und Vertikalintensität. Diese Intensitäten werden
	        
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