heute in einer bestimmten von Gauss eingeführten magnetischen Einheit
ausgedrückt, deren Klarlegung an dieser Stelle zu weit führen würde.
Die Schwankungen, denen diese Werte zeitlich unterworfen sind, sind
sehr komplizierter Art. Zunächst läßt sich eine langsam verlaufende und
für sehr lange Zeiträume konstante Veränderung, die säkulare Variation,
feststellen; dieselbe beträgt z. B. für Potsdam — 9.0' in Deklination und
+ 1.8' in Inklination pro Jahr. Außer diesen säkularen Änderungen sind
solche von periodischem Charakter vorhanden; sehr deutlich ist die kürzeste
Abb. 160. Beziehungen zwischen Fleckenzahl, magnetischer Deklination und
Horizontalintensität.
dieser Perioden, die tägliche, ausgesprochen, die unmittelbar mit der Drehung
der Erde um ihre Achse zusammenhängt, ferner die jährliche, die abhängig
ist von der Entfernung von der Sonne. Für uns von besonderem Interesse
ist nun eine elfjährige Periode, die genau mit derjenigen der Sonnentätig
keit oder der Sonnenfleckenperiode zusammenfällt.
Außer den mehr oder weniger regelmäßigen Variationen der erdmagne
tischen Elemente treten ganz unregelmäßige, meist plötzlich beginnende und
rasch verlaufende Schwankungen auf, die man wegen ihrer Abweichungen
vom normalen Gange als Störungen bezeichnet. Besonders die tägliche
Variation der erdmagnetischen Elemente ist zu verschiedenen Zeiten ihrer
Intensität nach veränderlich, und zwar fast stets in dem Sinne, daß die täg
liche Störung eines jeden erdmagnetischen Elements mit der Häufigkeit der
Sonnenflecken zu- und abnimmt, so daß die Maxima und Minima bei beiden
Erscheinungen gleichzeitig auftreten. Die Übereinstimmung ist eine so große,
daß sogar die Unregelmäßigkeiten der Fleckenperiode in der Periode der
magnetischen Variationen wiedererscheinen. Es wird dies auf das deutlichste
durch die obigen Kurven (Abb. 160) gezeigt, von denen die oberste die
jährlichen Relativzahlen der Sonnenflecken gibt, die zweite die mittlere
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