Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
die Anhänger der materiellen Sonnentheorien; die anderen erblicken in allem 
nur optische Täuschungen. Es hat sich bisher noch keine Autorität gefunden, 
der es möglich gewesen wäre, eine vermittelnde Theorie aufzustellen oder 
eine derartig klar bewiesene Anschauung zu vertreten, daß ihr ausnahmslos 
alles huldigte; es ist für absehbare Zeit auch gar keine Hoffnung in dieser 
Beziehung zu hegen. So bleibt auf diesem Gebiete alles subjektiv, und wenn 
im folgenden eine kurze umfassende Schlußdarstellung über die Physik der 
Sonne gegeben wird, so kann das auch nichts anderes sein, als eine subjek 
tive Meinung, die aber wohl in den meisten Punkten sich den Ansichten der 
heutigen Sonnenphysiker anschließt. 
1. Die Sonne ist als ein Gasball von hoher Temperatur zu betrachten. 
Sowohl die Temperatur als auch der Druck und die Dichtigkeit der Gase 
nehmen von innen nach außen ab. Die Temperatur der äußeren Teile ist 
deshalb eine geringere, weil sie ihre Wärme durch Ausstrahlung in den 
leeren Raum verlieren; von innen erfolgt ein Ersatz dieser Wärme im wesent 
lichen durch Konvektionsströme. Eine Vorstellung über die Verhältnisse im 
Innern ist unmöglich, da einerseits die hohe Temperatur bestrebt ist, die 
Gase auszudehnen, andererseits der starke Druck einen hohen Dichtigkeits 
grad der Gase herbeiführt. Eine Verflüssigung der Gase durch den starken 
Druck ist unwahrscheinlich, da hierzu die Temperatur zu hoch ist; infolge 
der großen Dichtigkeit werden aber die allgemeinen Eigenschaften der Gase 
gar nicht mit denjenigen vergleichbar sein, die wir ihnen im allgemeinen zu 
schreiben. 
Die Gesetze, nach denen Druck und Temperatur nach außen abnehmen, 
kennen wir nicht, auch nicht die Gesetze, nach denen dieser Gasball rotiert, 
doch ist anzunehmen, daß die Rotation aller Schichten um nahe dieselbe 
Achse erfolgt. Über die Verteilung der verschiedenen chemischen Elemente 
ist ebenfalls nichts bekannt; wahrscheinlich werden jedoch die schwereren 
Gase im Innern relativ stärker vertreten sein als in den äußeren Schichten. 
Die sehr leichten Gase Wasserstoff, Helium und Koronium (letzteres ist viel 
leicht als eine Mischung verschiedener unbekannter Elemente aufzufassen) 
befinden sich in den äußeren, von uns direkt untersuchbaren Schichten in 
ganz überwiegender Menge; die anderen, durch die Spektralanalyse fest 
stellbaren Elemente können nur als Beimischungen von sehr geringer Menge 
betrachtet werden; in den äußersten Schichten fehlen sie überhaupt gänzlich. 
In irgendeiner, in einer gewissen Entfernung vom Sonnenmittelpunkt 
befindlichen äußeren Schicht ist die Temperatur auf einen solchen Punkt ge 
sunken, daß irgendein Element, wahrscheinlich eines der am schwersten 
schmelzbaren, sich zu kleinen Tröpfchen kondensiert hat, die nun als eine 
konzentrische Wolkenschicht in dem Gasball schweben. Das Element oder 
die Elemente, welche hieran teilnehmen, sind unbekannt; ferner ist über 
haupt alles unbekannt, was sich in den tieferen Gebieten dieser Schicht ab 
spielt. Bekannt ist nur dasjenige, was in den oberen Teilen dieser Schicht 
oder oberhalb derselben vor sich geht. Diese Wolkenschicht ist die Photo 
sphäre, die scheinbare Oberfläche und Begrenzung der Sonne. Ihre mittlere 
effektive von der wirklichen wahrscheinlich wenig abweichende Temperatur 
ist etwa zu 6500° anzunehmen, also rund 500° höher, als es die direkten 
Strahlungsmessungen auf der Erde ergeben.
	        
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