Full text: Astrophysik

VI. Die Planeten, Monde und Kometen 
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bis auf Olbers (1801) zurück; ihre Zusammenstellung zeigt ziemlich große 
Abweichungen, die aber doch nicht so stark sind, daß ihnen reelle Verände 
rungen zugrunde liegen müßten. Dagegen sind die Unterschiede in der 
Helligkeitsverteilung auf der Marsoberfläche so bedeutend, daß es möglich 
ist, durch photometrische, speziell photoelektrische Messungen die Rotations 
dauer zu bestimmen. Bei den auftretenden Farbenunterschieden der Mars 
oberfläche würde zweifellos auch kolorimetrisch sich ein gleichartiges Er 
gebnis erzielen lassen. 
Der roten Farbe entspricht der beträchtliche Farbenindex des Planeten. 
Mars ist photographisch um 1.38 m schwächer als visuell, gleicht also um die 
Zeit der Erdferne auf Himmelsaufnahmen nur etwa einem Stern 3. Größe. 
Als sphärische Albedo des Mars kann die Zahl 0.2 angenommen werden, 
also nur wenig mehr als bei Merkur und dem Monde. Es ist dies eine Bestäti 
gung der direkten Beobachtung, daß die Marsatmosphäre wenig dicht ist, 
und die Sonnenstrahlung wesentlich von der Oberfläche des Planeten reflek 
tiert wird. 
In diesem Abschnitt mögen auch noch die Marsmonde Erwähnung finden. 
Die beiden Trabanten, Phobos und Deimos, sind sehr lichtschwach, und 
ihre Helligkeit ist wegen der Nähe des Mars schwierig zu bestimmen. Die 
einzigen photometrischen Beobachtungen dürften diejenigen Pickerings sein, 
der ihre Helligkeit mit derjenigen des sternförmig verkleinerten Marsbildes 
verglich. Als Unterschied erhielt er für Phobos und für Deimos je 14.5 Größen 
klassen. Das Gesamtlicht des Mars ist also über GOOOOOmal heller. Nimmt 
man seine Helligkeit in der mittleren Opposition zu — 1.8 Größenklassen an, so 
ergibt sich für die beiden Trabanten nicht besonders sicher die Größe 12.7 m . 
Hieraus läßt sich unter der Annahme, daß die Albedo der beiden Monde 
gleich derjenigen des Mars ist, ihr Durchmesser zu je 8.5 km berechnen. Die 
photographische Helligkeit schätzt Kostinski auf 11.6 m bzw. 12.3 m . 
Die Marsoberfläche. Dem Studium der Marsoberfläche ist seit Erfindung 
des Fernrohrs große Aufmerksamkeit gewidmet worden. Schon früh hatte 
man auf ihm helle und dunkle Flecken erkannt, insbesondere die weißen 
Polarkappen, deren mit den Jahreszeiten wechselnde Ausdehnung von vorn 
herein den Gedanken nahelegte, daß auf der Oberfläche und in der Atmosphäre 
des Mars sehr nahe Beziehungen zu den entsprechenden Vorgängen auf 
der Erde vorhanden seien. Es läßt sich nicht leugnen, daß diese Ähnlichkeit, 
in weiterer Verbindung mit der Möglichkeit einer Bewohnbarkeit durch intel 
ligente Wesen, die Beobachtungen stark beeinflußt hat und auch noch beein 
flußt. Man findet leider sehr häufig die direkten Beobachtungsangaben un 
mittelbar mit derartigen Bezugnahmen verknüpft, was mit der notwendigen 
Objektivität wissenschaftlicher Beobachtungen keineswegs zu vereinbaren ist. 
Schon mit kleineren Fernrohren von 4 Zoll an lassen sich in günstigen 
Oppositionen die Hauptgebilde der Marsoberfläche erkennen: ein Wechsel 
von hellen und dunklen Stellen, daneben die weißen Polarkappen. Ähnlich 
wie auf dem Monde bezeichnet man die dunklen Flecke als Meere, die hellen 
als Länder, ohne daß hierbei an die Existenz von wirklichen Meeren gedacht 
zu werden braucht. 
Nach Schiaparelli u. a. können die Oberflächengebiete des Planeten Mars 
in zwei Klassen eingeteilt werden. Die erste ist diejenige, deren Teile in
	        
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