Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
Die auf der Jupiterscheibe zahlreich vorhandenen dunkleren, bräun 
lichen, oft kupferfarbig überflogenen Gebilde — die Äquatorstreifen, der rote 
Fleck — erzeugen nur Veränderungen im kontinuierlichen Spektrum, nicht 
aber in den Linien. An diesen Stellen erscheint das Spektrum dunkler, 
und zwar in zunehmendem Maße nach dem Violett hin, genau so, wie 
dies durch Verstärkung der allgemeinen Absorption erfolgt und wie es 
zur Erklärung der braunen Färbung ausreicht. Es ist hiernach anzunehmen, 
daß diese Gebilde tiefer liegende Stellen der Wolkenhülle sind, so daß die 
Lichtstrahlen hier einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurückzulegen 
haben. Es ist in neuerer Zeit Millochau, Lowell u. a. gelungen, spektro- 
Abb. 180. Anblick der Jupiteroberfläche am 19. und 22. Febr. 1920. 
graphische Aufnahmen im weniger brechbaren Teile des Jupiterspektrums 
zu erhalten, die die direkten Beobachtungen bestärken und ergänzen. Alle 
dem Wasserdampf entsprechenden Bänder erscheinen verstärkt, und zwar 
ganz besonders in dem Teile des Spektrums, der von dem dunklen Äquator 
streifen herrührt. Außerdem konnten die der Jupiteratmosphäre eigentümlichen 
Streifen bei den Wellenlängen l 6180, 6070, 6000, 5780 und 5150 deutlich 
erkannt werden. 
Der Anblick der Jupiterscheibe ist ein ganz typischer, dabei aber fort 
gesetzt starken Veränderungen im einzelnen unterworfen. Das Typische 
besteht in der parallelen Anordnung der gröberen Details zum Äquator, 
dessen Lage als große Achse der deutlich zur Ellipse abgeplatteten Scheibe 
stets unverkennbar ist. Der Äquator ist immer als heller Streifen markiert, 
zu dessen beiden Seiten sich oft je ein dunkler Streifen anschließt. Nördlich 
und südlich hiervon sind weitere abwechselnd helle und dunkle Streifen vor 
handen; letztere sind aber viel schmäler als die eigentlichen Äquatorial 
streifen und starken Veränderungen ausgesetzt, so daß ihre Zahl zu ver 
schiedenen Zeiten eine verschiedene ist. Charakteristisch ist ferner die Licht 
abnahme der Scheibe nach den Rändern zu, die so stark ist, daß z. B. in 
der Dämmerung die Jupiterscheibe unscharf erscheint. Daß es sich hier 
um Absorption durch eine Atmosphäre handelt, ist ganz offensichtlich. Für 
die brechbareren Strahlen ist die Absorption eine noch viel stärkere, so 
daß bei photographischen Aufnahmen oder bei Verwendung eines Blau
	        
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