Full text: Astrophysik

I. Physikalische und physiologische Grundlagen 
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ständig; am nächsten kommt diesem idealen Zustande von allen Körpern 
das Silber, weshalb es allgemein als Spiegelbelag dort verwendet wird, wo 
es auf eine gleichmäßige Reflexion aller Strahlenarten ankommt. 
Viele Körper, die wir als optisch undurchsichtig bezeichnen müssen, 
lassen die Strahlen anderer Wellenlängen mehr oder weniger gut durch. So 
absorbiert z. B. Pappe die Lichtstrahlung vollständig, läßt aber die ultra 
roten, also speziell wärmeerzeugenden Strahlen recht gut durch. Umgekehrt 
ist reines Wasser sehr durchsichtig, absorbiert aber die ultrarote Strahlung 
fast vollständig. Pappe ist also undurchsichtig, aber diatherman, Wasser ist 
durchsichtig und nur wenig diatherman. Für alle diese Verhältnisse sind 
Oberflächenbeschaffenheit und chemische Konstitution maßgebend, letztere 
freilich mit bemerkenswerten Ausnahmen. Es sei nur an den Kohlenstoff er 
innert, der in seiner Form als Ruß dem idealen schwarzen Körper von allen 
anderen Substanzen am nächsten kommt, während er kristallisiert als Dia 
mant sich in der Nähe des anderen Extrems befindet und außerordentlich 
durchsichtig ist. 
Polarisation. Es ist bei den bisherigen Betrachtungen vorausgesetzt 
worden, daß bei der Strahlung die Schwingungen der Ätherteilchen in 
allen möglichen Ebenen senkrecht zur Fortpflanzungsrichtung erfolgen. 
Durch gewisse Anordnungen, die gleich besprochen werden sollen, ist man 
nun in der Lage, für einen Lichtstrahl dauernd eine ganz bestimmte Schwin 
gungsebene wie in Abb. 1 herzustellen. Man nennt dann das Licht polari 
siert und zwar in diesem speziellen Falle geradlinig polarisiert. Denjenigen 
Teil der physikalischen Anordnung, durch den die Polarisation der ursprüng 
lichen Strahlung bewirkt wird, nennt man den Polarisator, denjenigen, durch 
den die erfolgte Polarisation festgestellt und untersucht wird, bezeichnet man 
als Analysator. 
Aus den bisher gegebenen Definitionen geht hervor, daß der Weg der 
Ätherteilchen bei einem geradlinig polarisiertem Strahl ein ganz streng de 
finierter ist. Die Schwingungen erfolgen senkrecht zum Lichtstrahl, und sie 
vollziehen sich in einer einzigen Ebene. 
Neben dieser geradlinigen gibt es noch eine andere Art von Polarisation. 
Wir haben bereits kennen gelernt, wie durch das Zusammentreffen zweier 
Strahlen von verschiedener Phase Interferenzerscheinungen entstehen. Es 
wird hierin nichts geändert, wenn die interferierenden Strahlen in derselben 
Ebene teilweise oder vollständig polarisiert sind. Sind z. B. die Intensitäten 
einander gleich, die Phasen aber umgekehrt, so erfolgt völlige Auslöschung 
des Lichtes durch Interferenz. Wenn unter denselben Bedingungen die Po 
larisationsebenen nicht dieselben sind, so tritt niemals Auslöschung, sondern 
nur eine Schwächung des Lichtes ein. Stehen die beiden Polarisationsebenen 
mit umgekehrten Phasen aufeinander senkrecht, so findet überhaupt keine 
Interferenz und daher auch keine Lichtschwächung statt. In diesen Fällen 
kombinieren sich die Schwingungen, wie hier nicht näher erläutert werden 
kann, zu einer elliptischen Schwingung um den Strahl herum, die in be 
stimmten Spezialfällen (gleiche Intensitäten und Phasenunterschied von % A, 
% ^ usw.) kreisförmig werden. Die durch derartige Kombinationen her 
vorgerufenen Polarisationszustände bezeichnet man als elliptische bzw. zir 
kulare Polarisation.
	        
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