Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
dauernd unsichtbar wird, sondern den größten Teil der betr. Zeit über als 
matter, mit je zwei Knötchen versehener Strich erscheint. Diese beiden in 
Abb. 184 stark übertrieben dargestellten Knötchen fallen nach Barnards 
Messungen mit dem hellsten Teil des inneren Ringes und etwa mit der 
Mitte des Kreppringes zusammen. Hieraus geht zunächst hervor, daß die 
Einzelteilchen sich in der Kantenlage des Ringes nicht völlig überdecken, 
Abb. 184. Anblick des Saturn in der Kantenstellung der Ringe. 
Links: Erde und Sonne auf derselben Seite, rechts: auf verschiedenen Seiten der Ringebene. 
ferner, daß sie an einzelnen Stellen, in den eben erwähnten Knoten, merk 
lich aus der sonst innegehaltenen Ringebene heraustreten. 
Die älteren Saturnmonde sind 1878 —1879 von Pickering und 1905—1908 
von Guthnick photometrisch untersucht worden. Ihre mittlere Helligkeit ist in 
der nebenstehenden Tafel enthal 
ten. Die Beobachtungen bestätigen 
die schon von D. Cassini und später 
von W. Herschel vertretene Ansicht, 
daß der äußerste Trabant Japetus 
einem starken Lichtwechsel unter 
worfen ist. Der Betrag dieses Licht 
wechsels beträgt 1.8 Größenklassen, 
und zwar tritt das Maximum nahe 
bei der größten westlichen, das 
Minimum bei der größten östlichen Elongation ein. Wegen des Zusammen 
hanges des Lichtwechsels mit der Umlaufszeit ist anzunehmen, daß die 
Rotationsdauer des Japetus mit der Umlaufszeit zusammenfällt, ferner, daß 
seine Oberfläche entweder Stellen verschiedener Helligkeit enthält, oder 
daß er stark von der Kugelgestalt abweicht. Von den übrigen Saturn 
monden sind möglicherweise noch Titan, Rhea und Dione ein wenig ver 
änderlich. 
Rechnet man die Größen der Tabelle in Intensitäten um, und setzt diese 
gleich den beleuchteten Flächen, so kann man die Durchmesser der Traban 
ten berechnen. Die dabei vorausgesetzte Annahme einer gleichen Albedo 
trifft freilich kaum zu. So erinnert Titan in Glanz und gelber Färbung leb 
haft an die Jupitersatelliten I oder II, während Japetus mehr dem IV. Ju 
pitermond (S. 286) ähnelt. 
Trabant 
Pickering 
Guthnick 
1. Mimas 
11.91 m 
2. Enceladus 
11.40 
11.53 m 
3. Tethys 
10.31 
10.43 
4. Dione 
10.57 
10.51 
5. Rhea 
9.81 
9.88 
6. Titan 
8.42 
8.17 
7. Hyperion 
12.80 
— 
8. Japetus 
10.87 
10.7
	        
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