Full text: Astrophysik

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B. Die Ergebnisse der astrophysikalischen Forschung 
laufend, den Schweif bildet, wobei die verschiedenen Teile des Schweifes 
sich zu verschiedenen Zeiten vom Kern getrennt haben. Es folgt hieraus, 
daß die Schweifmaterie für den Kometen unwiederbringlich verloren geht. 
Wenn der Zustand dieser Materie auch sicherlich ein äußerst verdünnter ist 
— es ist bisher nicht gelungen, bei der Bedeckung eines Fixsterns durch 
den Kopf eines Kometen Spuren einer Refraktion oder einer Absorption nach 
zuweisen — so sind die Schweife doch häufig viele Millionen von Kilo 
metern lang, und einer steten Neubildung unterworfen, ähnlich der von 
einem Schornstein ausgehenden Rauchwolke (Abb. 191), so daß die Masse 
der ausgestoßenen Materie im Verhältnis zur ganzen Kometenmasse immer 
hin merklich sein kann. Die periodischen Kometen scheinen einen weiteren 
Beweis für die materiellen Verluste bei der Schweifbildung zu liefern, inso 
fern, als einige von ihnen nach und nach sehr lichtschwach geworden, an 
dere gar völlig verschwunden sind. 
Als Ursache der elektrischen Abstoßung oder der Repulsivkraft genügt 
eine elektrostatische Ladung der Sonne, die nach Zöllners Berechnung durch 
aus nicht besonders stark zu sein braucht. Wenn wir nun auch nach den 
HALESchen Versuchen unzweideutige Äußerungen einer derartigen Ladung der 
Sonne kennen, so kommt diese wegen ihrer Geringfügigkeit als Kraftquelle 
für die Repulsivkraft kaum in Frage. Auch die selbständige Lichtaussendung 
der Kometengase in Entfernungen, in denen die Sonnenstrahlung die zum 
Glühen notwendige Temperatur nicht annähernd zu erzeugen vermag, ist noch 
nicht geklärt. Wenn sie auch auf elektrische Vorgänge in Kometen hinzu 
deuten scheint, so braucht doch deren Ursache nicht auf Beeinflussung durch die 
Sonne zu beruhen, sondern kann leicht durch innere Vorgänge im Kometen 
selbst, die mit den Ausströmungen Zusammenhängen, gegeben sein. 
Arrhenius hat zuerst die Ansicht ausgesprochen, daß anstatt der elek 
trischen Abstoßung, unter Beibehaltung der Bredichin sehen Theorie, sich eine 
andere repulsive Kraft einführen läßt, die bei Annahme der elektromagneti 
schen Lichttheorie vorhanden sein muß und als Licht- oder Strahlungsdruck 
bezeichnet wird. 
Nach den MAxwELLSchen Entwickelungen übt ein Lichtstrahl in seiner Fort 
pflanzungsrichtung auf die Flächeneinheit einen Druck aus, der an jeder 
Stelle ebenso groß ist, wie die in der Volumeneinheit enthaltene Strahlungs 
energie. Dieser Druck ist im allgemeinen sehr klein; die Sonnenstrahlung 
übt z. B. in der Erdentfernung auf ein Quadratmeter einer vollständig absor 
bierenden, also schwarzen Fläche einen Druck von 0.4 mg aus, auf einen voll 
kommenen Spiegel das Doppelte. Das ist zwar sehr wenig, macht aber bei 
einigermaßen großen Körpern, wie z. B. der Erde, absolut genommen, doch 
recht viel aus, nämlich mindestens 5 Millionen Kilogramm; das ist allerdings, 
mit der Anziehung der Sonne verglichen, wieder verschwindend gering. 
Die experimentelle Bestätigung des Strahlungsdruckes bietet wegen sei 
ner geringen Stärke ganz außerordentliche Schwierigkeiten. Durch Lebedew 
und besonders durch Nichols und Hüll ist trotzdem der Nachweis des theo 
retisch geforderten Lichtdrucks mit solcher Genauigkeit erfolgt, daß ein Zweifel 
an seiner Existenz nicht mehr möglich ist. Gleichzeitig ist auch untersucht 
worden, in welcher Weise das Verhältnis von Strahlungsdruck und allgemeiner 
Anziehung von der Größe der bestrahlten und angezogenen Teilchen abhängt.
	        
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