VII. Die Fixsterne, Nebelflecke und Sternhaufen
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gleiter in km festgestellt, so sind, wie wir bereits wissen, hieraus in elemen
tarer Form alle geometrischen und dynamischen Dimensionen des Systems,
also auch Masse und Dichte der Komponenten zu berechnen.
Bei der Lichtschwäche der meisten Algolveränderlichen ist indessen eine
Bestimmung der radialen Bewegung in den Elongationen bisher auf einige
seltene Fälle beschränkt geblieben. Man ist hier also auf eine Schätzung
angewiesen, die aus der nahe gleichen Größe der Sterne in Verfinsterungs
systemen folgt. Sind wieder r x und r 2 die Radien der beiden Sterne, m ihre
Gesamtmasse, so ist die Durchschnittsdichte d allgemein gegeben durch
i*(r 1 8 + r 2 «)'
Für den Grenzfall r y = ist _ m
d<- .
3 (r, + r,)*
Wird in der Formel (r x -f r 2 ) durch die Dauer der Periode P und die Zeit T
der eigentlichen Verfinsterung, ferner m durch die Konstanten der Erdbewegung
(Abstand von der Sonne und Umlauf), ausgedrückt, so ist, wie hier nicht näher
entwickelt werden soll, in Einheiten der Sonnendichte
d<
8
P i sin 8
nT '
P
Es ist klar, daß man bei Gleichsetzung der beiden Massen auf diese Weise
auch die Dichte der Einzelsterne erhalten kann.
Bisher sind erst etwa 80 Paare dieser Art genauer untersucht worden.
Die Ergebnisse hat Shapley in einer kleinen statistischen Tabelle zusammen
gestellt, die in mancher Hinsicht Interesse verdient und hier Platz finden mag.
Die Buchstaben B, A, F usw. bezeichnen wie bisher das Spektrum, als
Einheit ist wieder die Sonnendichte angenommen. Obwohl Ergänzungen
der Tabelle außerordentlich erwünscht
sind, tritt schon in den wenigen Dichte
werten von F an eine Gabelung deutlich
hervor. Bei den Klassen B und A liegen
75% der Dichte werte zwischen 0.02 und
0.20, während fast alle F- bis K-Sterne
entweder wesentlich niedrigere oder
höhere Werte aufweisen. Die Sterne der
betrachteten Verfinsterungsklasse zerfal
len also in zwei Gruppen, von denen die
eine in der Dichtefolge den B- und A-
Sternen vorausgeht, die andere ihnen
folgt. Eine Sicherung dieser Tatsache wäre außerordentlich wichtig. Denn
es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die angedeuteten beiden Gruppen
mit den Hertzsprung-Russell sehen Giganten und Zwergen identisch sind
und durch ihre Verteilung auf die einzelnen Dichtewerte eine sehr wesent
liche Stütze der RussELLschen Evolutionstheorie bilden würden. Einige Vor
sicht ist hier allerdings am Platze, da es noch nicht feststeht, ob man die
Algolveränderlichen ohne weiteres als normale Sternsysteme auffassen darf.
S che in er-Graff, Astrophysik. 3. Aufl. 24
Dichte
A
F
G
K
<0
.0001
1
0.0001
—0.001
—
—
—
2
1
0.001
-0.01
2
—
—
—
—
0.01
—0.02
—
3
1
1
—
0.02
-0.05
2
8
—
—
—
0.05
-0.10
3
17
—
—
—
0.1
-0.2
4
12
1
1
—
0.2
-0.5
1
10
6
1
—
0.5
—1.0
—
—
1
—
—
>
1.0
—
—
1
—