Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
zeitig auch die spärische Aberration fast gänzlich beseitigen, so daß die 
achromatischen Linsen eine ungleich viel bessere Abbildung geben als die 
gewöhnlichen; sie gelangen bei allen optischen Apparaten, von denen scharfe 
Abbildung gefordert wird, allein noch zur Verwendung. 
Das Prinzip der Achromasie läßt sich an der Kombination zweier Pris 
men klarlegen. Das Prisma K(Abb. 15) aus leichtem, verhältnismäßig schwach 
brechendem Kronglase besitze für die Strahlen S r und S B die Brechungs 
koeffizienten 7z r und n B und den Dispersionswinkel d. Das Prisma F dagegen 
sei aus sehr schwerem Flintglase, welches die viel größeren Brechungskoef 
fizienten n'r und n v besitzt, so daß der Dispersionswinkel bei gleichem brechen 
den Winkel nahe doppelt so groß, also nahe =2 d sei. Gibt man nun dem 
zweiten Prisma entsprechend nur den halben Brechungswinkel, so wird seine 
Dispersion nur = d werden; ^ 
Cf't'yt 'rinn oc cn Viinfor rlne orcto 
( 
F an der Basis von K liegt, so ist im Verhältnis zu K sein Dispersions 
winkel — d, d. h. die beiden Dispersionen heben sich gegenseitig auf, die 
Strahlen S, und S„ treten parallel zueinander aus, wie aus einer planpar 
allelen Platte; die Farben sind wieder vereinigt, aber die Ablenkung ist 
geblieben, allerdings nur halb so groß, als wenn das Prisma K allein wirk 
sam wäre. 
Auf Linsen angewendet, besagt dieses Prinzip: verbindet man die bi 
konvexe Kronglaslinse mit einer plankonkaven Flintglaslinse, wie Abb. 16 
zeigt, dann vereinigen sich die Strahlen der verschiedenen Farben in dem 
gleichen Bildpunkte, der aber ungefähr doppelt so weit entfernt ist, als wenn 
die einfache Kronglaslinse benutzt würde. Es muß hier ausdrücklich her 
vorgehoben werden, daß dies alles nur genähert richtig ist; es wird später 
beim Fernrohr angedeutet werden, wieviel komplizierter das Problem der 
strengen Achromasie in Wirklichkeit ist. 
Die Betrachtung der reellen von einer Linse (Objektiv) entworfenen 
Bilder erfolgt wiederum durch eine Linse oder ein Linsensystem (Okular). 
Das einfachste Okular ist die Lupe; sie besteht aus einer konvexen Linse, 
die vor den Gegenstand so gehalten wird, daß dieser innerhalb des Brenn 
punktes liegt. Betrachtet man für diesen Fall den Gang der Lichtstrahlen etwas 
genauer, so erkennt man, daß die beiden betrachteten Strahlen (Nebenachse 
und Strahl parallel zur Hauptachse) nach dem Austritt divergieren und für 
das Auge vor der Linse sich zu einem aufrechten, vergrößerten, aber vir 
tuellen Bilde vereinigen (Abb. 17). 
Am Schluß der Betrachtungen über die Abbildung von Gegenständen 
in Linsensystemen muß noch ein wichtiger ganz allgemein gültiger Satz ange 
Abb. 15. Achromatisches 
Prisma. 
Abb. 16. Achro 
matisches Linsensystem. 
Abb. 17. Virtuelles Bild 
einer Positivlinse.
	        
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