VII. Die Fixsterne, Nebelflecke und Sternhaufen
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Emissionsspektrum (Abb. 222). Nach einigen weiteren Tagen entsprach
das Absorptionsspektrum mehr dem B-Typus. Wie bei früheren Erschei
nungen wurde nun der kontinuierliche Grund immer schwächer, die Absorp
tionslinien traten gegen die Emissionen immer mehr zurück, bis gegen Ende
März das Spektrum etwa der Klasse O—B glich.
Die gleichzeitig eingetretene eigentümliche Erscheinung des periodischen
Lichtwechsels ist nun von einer interessanten Änderung des Spektrums be
gleitet gewesen. Die Aufhellung während der Maxima ist wesentlich durch
Intensitätszunahme des kontinuierlichen Spektrums verursacht, wobei auch,
wenigstens bis Ende März, die während der Minima verschwundenen dunklen
Linien wieder sichtbar wurden. Hiermit verbunden waren starke und ungleich
mäßige Verschiebungen der Wasserstofflinien, während die Kalziumlinien un
verändert blieben. Die Helligkeit 4.6 m der Nova konnte dabei als Grenze zwi
schen den verschiedenen Typen des wechselnden Spektrums angesehen
werden, indem oberhalb derselben das normale Spektrum (B—O) vorhan
den war, unterhalb derselben das für die Minima charakteristische reine
O-Spektrum auftrat. Während des Minimums am 6. April hat v. Gothard
zuerst die Nebellinien bei X 5007 und 4959 wahrnehmen können. Von da an
hat mit ständigem Wechsel der allmähliche Übergang in das Nebelspektrum
(P) wie bei den vorhergehenden Novae stattgefunden. In ganz unerwarteter
Folge hatte also die Nova Persei während der ersten 1 V 2 Monate ihrer Sicht
barkeit nacheinander die charakteristischen Kennzeichen der Spektralklassen
F—A, O—B, O und P angenommen.
Im Herbst 1901, als die Nova die 7. Größe erreicht hatte, war die nahe
vollständige Umwandlung in einen echten Planetarischen Nebel, d. h. in ein
kombiniertes Nebulium- und Wasserstoffspektrum auf sehr schwachem kon
tinuierlichen Grunde bereits erfolgt. Der weitere Verlauf der Änderungen ist
durch ein allmähliches Hellerwerden des Grundes und ein Zurücktreten der
Nebellinien gekennzeichnet. Als Ende 1902 die Nova bis nahe 10 m gesun
ken war, erschien der Rückgang zur Klasse O wieder eingeleitet, 1904 ver
schwanden bei der Größe ll m die Nebellinien, und seit 1906 oder 1907
kann die definitive Rückkehr zur Klasse der WoLF-RAYETSterne als bereits
vollzogen gelten.
Daß die Änderungen des Spektrums von recht auffälligen Farbenände
rungen begleitet waren, erscheint selbstverständlich. Tatsächlich hat die Nova
Persei und nach ihr auch alle folgenden die ganze ScHMiDT-OsTHOFFSche Skala
(S. 324) durchlaufen,
ja beiderseits sogar die
Grenzen derselben
überschritten von
Bläulichweiß (Nebel
stadium) bis zu einer
Färbung, die man
beinahe als ein ge
sättigtes Lila bezeich
nen könnte. Da die
Farbenunterschiede
hier nicht wie bei den
Up Hy Hd Ht
Abb. 223. Spektra der Nova Aquilae (18. Juni 1918) und der
Nova Cygni (27. August 1920) in nahe gleichem Entwick
lungszustand. (Nach M. Wolf.'