Full text: Astrophysik

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VII. Die Fixsterne, Nebelflecke und Sternhaufen 
geprägte Beziehung zur Milchstraße. Die Eigenbewegungen und Parallaxen 
haben sich bei den helleren, bisher untersuchten Sternen als so geringfügig 
ergeben, daß diese wohl zum weitaus größten Teil als Giganten anzusehen, 
also an den Anfang der RussELLSchen Evolutionsreihe zu setzen sind. Die 
Dichte dieser Veränderlichen muß somit als außerordentlich gering angesehen 
werden. 
Wenn man nach einer Erklärung des Lichtwechsels der ersten Gruppe von 
Veränderlichen sucht, so sprechen alle Anzeichen dafür, daß dieser nur auf inne 
ren Veränderungen beruhen kann. Das Unregelmäßige der Erscheinung in 
bezug auf Periodendauer und Umfang der Lichtänderungen läßt sich auf rein 
mechanische Ursachen gar nicht oder nur sehr gezwungen zurück ühren. Da 
das M-Spektrum mit dem Spektrum der Sonnenflecke gewisse Ähnlichkeit be 
sitzt, so läge es nahe, als Ursache des Lichtwechsels Veränderungen im Auftreten 
von Flecken auf den Veränderlichen anzunehmen. Unter der Voraussetzung, 
daß wir genügend feine photometrische Messungen anstellen könnten, um die 
auf unserer Sonne durch die Flecken hervorgerufenen Helligkeitsveränderun 
gen wahrzunehmen, würde man zeitweilig einen 27tägigen Lichtwechsel er 
kennen, nämlich dann, wenn wesentlich nur auf einer Halbkugel der Sonne 
Flecken vorhanden sind; diese Lichtschwankung wäre durch die Rotation der 
Sonne bedingt, würde aber sowohl an Intensität als auch an Periodendauer 
stark variieren. Außer dieser kurzen würde eine 11 jährige Hauptperiode er 
kannt werden, ebenfalls mit bedeutenden Schwankungen der Dauer und In 
tensität, verursacht durch die 11 jährige Sonnenfleckenperiode (vgl. Abb. 125). 
Es ist einleuchtend, daß die Fleckenhypothese zu der Zwergreihe mit fallen 
der Temperatur weit besser passen würde als zu den Giganten; eine Klar 
stellung in dieser Hinsicht, etwa durch systematische Parallaxenmessungen, 
wäre von größtem Interesse. Die bedeutenden Helligkeitsschwankungen, die 
bei manchen Mirasternen beobachtet werden, bilden gleichfalls eine Schwierig 
keit. Legen wir auch hier die Verhältnisse der Sonne zugrunde, so würde 
eine Bedeckung der ganzen Sonnenoberfläche durch Fleckenkerne eine etwa 
50fache Lichtabschwächung zustande bringen können, ungefähr vier Größen 
klassen entsprechend. Zur Erklärung der mehrfach vorkommenden 500- bis 
lOOOfachen Abnahme der Helligkeit würden also Flecken, deren Konstitution 
mit denjenigen unserer Sonne übereinstimmt, nicht ausreichen. Es steht aber 
durchaus nichts im Wege, anzunehmen, daß bei sehr viel größerer Intensität 
der Fleckenerscheinung auch die Absorption innerhalb der Flecken eine sehr 
viel beträchtlichere wird. 
Das Auftreten der Emissionen im Spektrum der Mirasterne ist vielleicht 
auf große Fackelgebiete zurückzuführen. Neben dem Wasserstoff sind auch 
Helium und einige Eisenlinien, in einem Sonderfall (R Aquarii) auch Nebu- 
lium beobachtet worden. Daß das mehr oder weniger auffällige Auftreten 
der Emissionslinien im Spektrum nicht den Lichtwechsel ausmacht, bewei 
sen die allerdings nicht zahlreichen Fälle, in denen bestimmte Emissions 
linien gerade um die Zeit des Minimums festgestellt worden sind. Der Licht 
verlauf der Mirasterne ist demnach wohl in erster Linie einem Helligkeits 
wechsel im kontinuierlichen Spektrum zuzuschreiben, wobei die Verände 
rungen zuweilen ein bestimmtes Wellenlängengebiet besonders bevorzugen 
können. Bei SS Virginis (Sp. N) geht dies so weit, daß der Lichtwechsel
	        
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