Full text: Astrophysik

VII. Die Fixsterne, Nebelflecke und Sternhaufen 
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wenig Klarheit herrschte, und erst durch die Arbeiten W. Herschels fand 
dieses Gebiet eine ungeahnte Erweiterung. Herschels erster Katalog (1784) 
enthielt 466 neue Nebel, und bis 1802 belief sich die Zahl der Neuentdek- 
kungen bereits auf 2000. Die Zahl der heute bekannten katalogisierten neb 
ligen Objekte läßt sich nicht genau angeben, beträgt aber weit über 10000. 
Der ausführlichste und gegenwärtig am meisten benutzte Nebelkatalog ist 
der New General Catalogue von Dreyer, dessen Hauptteil 1890 erschienen ist 
und mit NGC zitiert zu werden pflegt. Daneben hat sich noch bei den helle 
ren Objekten, insbesondere den kugelförmigen Sternhaufen, ein Zurückgreifen 
auf die alten Nummern bei Messier (M 3, M 5 usw.) erhalten. 
Mit den Entdeckungen ging Hand in Hand die Erfahrung, daß jede Ver 
besserung in der Größe und Güte der Fernrohre bei einer großen Zahl von 
Nebeln die bis dahin nicht erkennbare Auflösung in einzelne Sterne her 
beiführte, und es ist daher durchaus verständlich, wenn allgemein angenom 
men wurde, daß schließlich alle nebligen Objekte auflösbar seien, und daß 
die Bezeichnung Nebelfleck nur formal für bisher praktisch noch nicht auf 
gelöste Sternhaufen anwendbar sei. 
Diese Ansicht fand im Jahre 1864 eine plötzliche Umwandlung durch die 
Entdeckung von Huggins, daß einzelne Nebelflecken im Spektroskop helle 
Linien zeigten, ein untrügliches Kennzeichen für die gasförmige Natur der 
betreffenden Himmelskörper, deren Bezeichnung als Nebel nunmehr auch 
physikalisch richtig war. Hiermit wäre auch die strenge Scheidung der 
nebligen Himmelskörper in die zwei Klassen der Nebelflecken und Stern 
haufen gegeben. Aus anderen Gründen ist jedoch eine strenge Trennung 
nicht durchzuführen, zunächst, weil nur ein kleiner Teil dieser Weltkörper 
spektroskopisch erreichbar ist, ferner, weil z. B. bei den Spiralnebeln offen 
bar ein ausgesprochener Zusammenhang zwischen Sternanhäufungen und 
Nebelmaterie besteht, der noch der Klarstellung bedarf. 
Nach den bisherigen Ergebnissen ist es als feststehend anzusehen, daß 
die Zahl der Nebel mit kontinuierlichem Spektrum bei weitem größer ist als 
diejenige der echten Gasnebel. Ferner hat es sich herausgestellt, daß die Gas 
nebel im wesentlichen auf zwei ganz charakteristische Formen beschränkt sind. 
Das sind in erster Linie die großen weit ausgedehnten Nebel von ganz un 
regelmäßiger Struktur und die sogenannten Planetarischen Nebel, so genannt, 
weil sie im Fernrohr meist sehr kleine kreis- oder ellipsenförmige Scheiben 
zeigen. Hierzu gehören auch die Nebelsterne und die Ringnebel, wie ja über 
haupt die Photographie fast bei allen Planetarischen Nebeln diese letzte Form 
als typisch festgestellt hat. Je nach der Helligkeit des zentralen Sternes kommt 
für das Auge der Eindruck eines Ringes, einer Scheibe oder gar eines Nebel 
sternes zustande. Durchweg zu den Sternhaufen gehören die so häufig vor 
kommenden runden, in Wirklichkeit kugelförmigen Objekte mit allmählich 
nach der Mitte zunehmender Helligkeit, von denen die meisten leicht auflös 
bar sind, sowie vermutlich fast alle genauer untersuchten Spiralnebel. Wir 
werden auf diese Tatsachen noch ausführlich zurückkommen. 
Photographische und photometrische Ergebnisse. Es muß hervorge 
hoben werden, daß unsere Kenntnisse über die Nebel und Sternhaufen durch 
die Anwendung der Photographie, besonders nach Einführung der kurzbrenn- 
weitigen Spiegel, außerordentlich zugenommen haben, vor allem was die
	        
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