Full text: Astrophysik

I. Physikalische und physiologische Grundlagen 
27 
tun und treten bei beiden Typen gleich unangenehm auf, besonders, wenn 
es sich nicht um visuelle Beobachtungen, sondern um photographische Auf 
nahmen handelt. Bei großem Brennweitenverhältnis überwiegt dann die Un 
scharfe durch die Koma, bei kleinerem die Unschärfe durch die Bildwölbung. 
Einfachere optische Apparate. Die einfachsten optischen Apparate ent 
stehen durch die Verbindung von Linsen oder Spiegeln mit dem Auge selbst. 
Der optische Apparat des Auges ist hierbei als einfache konvexe Linse 
aufzufassen. 
Nach dem Vorhergehenden sind die Konstruktionen der einfachsten op 
tischen Apparate ohne weiteres klar. Das astronomische Fernrohr bezweckt 
die Betrachtung des reellen Bildes eines weit entfernten oder unendlich weit 
entfernten Objekts mittels einer Lupe. Es besteht daher aus einer positiven 
Linse oder einem konkaven Spiegel, die ein reelles Bild erzeugen, und einer 
Lupe, Okular genannt, durch die das Bild betrachtet wird. Je nachdem man 
zur Bilderzeugung eine Linse oder einen Spiegel benutzt, je nachdem also 
Lichtbrechung oder Lichtreflexion stattfindet, nennt man das Fernrohr einen 
Refraktor oder einen Reflektor; gewöhnlich werden diese Bezeichnungen aber 
nur auf größere Instrumente angewendet. 
Der Strahlengang in einem astronomischen Linsenfernrohr sog. Kepler- 
scher Bauart ist für punktförmige Abbildungen in Abb. 21 angedeutet. Da 
das reelle Bild bei F umgekehrt liegt, wie das wirkliche, so erscheint auch 
im astronomischen Refraktor jedes Bild um 
gekehrt, unten und oben, rechts und links 
sind vertauscht. 
Bei einem Spiegelfernrohr werden die 
Lichtstrahlen in derselben Richtung zurückge 
worfen, aus der sie ankommen, daher gestal 
tet sich die Bauart eines Reflektors stets um 
ständlicher als diejenige eines Refraktors. 
Von den verschiedenen im Laufe derZeit ge 
machten Vorschlägen haben sich gegenwärtig 
nur noch zwei Anordnungen erhalten, die 
von Newton und Cassegrain stammen. 
Bei der NEWTONschen Bauart (Abb. 22) 
werden die Lichtstrahlen S nach Reflexion 
am Spiegel R mitten im Spiegeltubus durch 
ein total reflektierendes Prisma P kurz vor 
ihrer Vereinigung aufgefangen und in einen 
seitlichen Okularstutzen abgelenkt. Bei der 
CASSEGRAiNSchen Anordnung bleibt die Blick 
richtung dadurch erhalten, daß die Lichtstrah- 
s s 
Abb. 22 und 23. Strahlengang in 
einem Newtonschen und Cassegrain- 
reflektor.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.