Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
keit, genau ebenso wie der umgekehrte Fehler, die Kurzsichtigkeit, durch 
entsprechende Brillengläser beseitigt werden. 
Das normale Auge sieht einen Gegenstand am deutlichsten in der Ent 
fernung von 20 bis 25 cm. Was auch für optische Teile sich vor dem Auge 
befinden mögen, der Strahlengang muß zuletzt doch derart sein, als wenn 
sie von einem in der angegebenen Entfernung befindlichen Punkte kämen. 
Die deutliche Sehweite ist etwas Individuelles, die von wenigen Zentimetern 
beim Kurzsichtigen bis zu unendlicherStrecke beim Weitsichtigen sich ändern 
kann. Es äußert sich das darin, daß bei einem optischen Apparat im all 
gemeinen jeder Beobachter diesen für sich besonders einstellen muß, wenn 
er deutliche Bilder sehen will. 
Der physiologische Vorgang des Sehens, der für die Beurteilung der 
Realität beobachteter Vorgänge in der Natur die größte Wichtigkeit besitzt, 
ist eine ungemein komplizierte Ersehe inung, deren 
inneres Wesen wie bei allen Äußerungen des Le 
bens noch gänzlich unbekannt ist. 
Es ist hier nicht der Ort, um auf die physio 
logischen Grundlagen des Sehens näher einzu 
gehen. Es sei lediglich auf einige Vorgänge beim 
normalen Sehen erinnert, die für jede Beobachtung 
die größte Bedeutung haben, jedoch als unbewußte 
Erscheinungen den meisten Menschen nicht bekannt 
sind. 
In der Netzhaut N endigen die Fasern des 
Sehnerven in Zellen, die durch Abb. 28 veran 
schaulicht sind. Durch diese nach innen gerich 
teten Zellen, deren es zwei verschiedene Arten 
gibt, die dünnen Stäbchen und die dicken Zäpfchen, 
sind die kleinsten Elemente des Sehens bedingt; 
eine schärfere Trennung von Punkten, als'sie dieser 
gegebenen Anordnung entspricht, ist nicht denkbar. 
Die Dicke der Zapfen beträgt nun da, wo sie allein 
auftreten, im sogenannten gelben Fleck, 0.003 mm oder im Winkelmaße, vom 
optischen Mittelpunkte des Auges an gerechnet, etwa 50", d. h. es ist für das 
unbewaffnete Auge nicht möglich, zwei Lichtpunkte getrennt zu erkennen, 
deren Winkeldistanz weniger als 50" beträgt. Dem entspricht auch durch 
aus die Erfahrung, die man in betreff der Trennung von Doppelsternen mit 
unbewaffnetem Auge macht. Daß es sich um eine außerordentlich feine Struk 
tur der Netzhaut handelt, erkennt man sofort, wenn man bedenkt, daß etwa 
13000 bis 14000 solcher Elemente auf 1 qmm gehen. Das Auge ist übrigens 
durchaus nicht optisch vollkommen gebaut, sphärische und besonders chro 
matische Aberration sind in starkem Maße vorhanden, doch ist bei der 
Abbildung von Punkten die Intensität in der Mitte der Aberrationsscheibchen 
so groß im Verhältnis zu den Rändern, daß bei kleinster Punktabbildung 
doch nur gerade ein einziges Netzhautelement in Anspruch genommen wird. 
Alles Sehen beruht auf Unterschieden in der Helligkeit oder in der 
Farbe. Sieht man zunächst von letzterer ab, so ist es die Kontrastwirkung 
zwischen zwei Stellen eines Objekts, welche diese beiden Stellen zur ge 
N 
Abb. 28. Querschnitt durch 
die Netzhaut (nach Greeff).
	        
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