Full text: Astrophysik

Sonne 
Abb. 250. Konvergenzbewegung der Hyaden. 
Spektralklassen und verschiedener ab 
soluter Helligkeit ermitteln. Die Arbeit 
läuft also im wesentlichen auf eine müh 
same statistische Abzählung der Kom 
ponenten des Sternhaufens und ihre 
Ordnung nach Größe und Farbenindex 
hinaus. 
Die Ergebnisse zeigen zunächst, daß 
in dem untersuchten Sternhaufen ledig 
lich Massen von der Größenordnung 
der Sonne Vorkommen. Als neue über 
raschende Tatsache folgt aber ein deut 
licher Gang der Massen mit der Russell- 
schen Entwicklungsfolge der Sterne. 
Die gelben Giganten haben hier die 
größte Masse (2.2). Es folgen die B- 
und A-Sterne mit Massen = 1, woran 
sich dieF-Zwerge(0.7)unddieG-Zwerge 
(0.4) anschließen. Mit dem Sinn der neueren Evolutionstheorien (S. 364ff.), 
die eine Konstanz der Masse erfordern, ist dieser Zahlengang nicht recht 
vereinbar, doch ist es möglich, daß die Sternhaufenobjekte nicht als Indivi 
duen einer normalen Entwicklung anzusehen sind. 
Von astronomischem wie astrophysikalischem Standpunkte gleich inter 
essant sind die Fälle von Konvergenzbewegungen bei einigen zerstreuten 
Sterngruppen des Himmels. Den bekanntesten und ältesten Fall einer solchen 
Bewegung bilden die Hyaden, von denen nach den Untersuchungen von 
L. Boss u.a. 43 helle und mindestens 60 schwächere Sterne einem Punkte zu 
streben, der etwas östlich von a Orionis liegt. Bezeichnet man (Abb. 250) 
mit SK die Richtung Sonne-Konvergenzpunkt, so besagt die Boss sehe Ent 
deckung offenbar, daß die Hyadensterne H parallel unter sich und parallel zur 
Richtung SK den Raum durcheilen. 
Ist HO der Betrag der gemeinsamen parallelen Bewegung in bezug auf 
die Sonne in 1 Sekunde, y der Winkel bei S, so ist nach Zerlegung von HO 
in die Bewegungskomponenten x und y , senkrecht zum Visionsradius und 
in der Richtung desselben, 
HO = y sec y 
= HO sin y. 
Da y aus der Lage des Konvergenzpunktes bekannt ist und die Radialge 
schwindigkeit y aus dem Doppler- Effekt im Spektrum der hellsten Hyaden 
sterne bestimmt werden kann, so ist damit auch HO und gegeben. 
Den Betrag x der Querbewegung kennt man aber auch im Winkelmaß 
aus der jährlichen Eigenbewegung y des Haufens. Bezieht man x und y auf 
die gleiche Zeiteinheit, z. B. auf 1 Jahr (31.6- 10° Sekunden), und bezeichnet 
mit r 
laxe
	        
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