Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
trachtet dann den Spalt durch ein Okular mit dazwischen geschaltetem 
Prisma, wobei der Spalt, der Lupenvergrößerung entsprechend, dem Auge 
näher gerückt werden muß. Es ist dann aber aus bereits erwähnten Gründen 
nur noch ein geradsichtiges Prisma zu benutzen. In dieser einfachsten Form 
ist das Spektroskop von sehr kom- 
j pendiösen Verhältnissen und findet 
als Taschenspektroskop vielfach An- 
Abb. 34. Taschenspektroskop¡ Wendung (Abb. 34). 
Ebensogut, wie man den Spalt 
in der deutlichen Sehweite mit bloßem Auge oder innerhalb derselben mit 
der Lupe beobachten kann, läßt er sich auch in großerEntfernung (5 bis 8 m) 
durch ein Fernrohr betrachten (Abb. 35). Wegen der relativ großen Entfer 
nung des Spaltes vom Fernrohrobjektiv ist der in diesem Falle durch das 
Verhältnis von Objektivdurchmesser zur Entfernung bedingte Öffnungswinkel 
klein, so daß also gewöhnliche 
Prismen Verwendung finden 
können. Der ideale Fall würde 
der sein, den Spalt in unendlich 
weite Entfernung zu setzen, so 
daß die Strahlen einander par 
allel würden. Das ist praktisch 
nicht ausführbar; derselbe Erfolg läßt sich aber in sehr einfacher Weise 
durch das Kollimationsprinzip (S. 25) erreichen. Man bringt zwischen Spalt 
und Prisma eine Linse in solcher Entfernung an, daß sich der Spalt in ihrem 
Brennpunkte befindet; wir wissen, daß alsdann die aus der Linse austreten 
den, von einem Punkte kommenden Strahlen untereinander parallel sind. 
Mit der Einführung des Kollimators er 
halten wir die vollkommenste Form der 
Spektroskope, wie sie bei den meisten 
Konstruktionen auf tritt und schematisch 
in Abb. 36 dargestellt ist. 
So einfach nun das Grundprinzip des 
Spektroskops ist, so schwierig und kom 
pliziert gestaltet sich die praktische Ausführung eines solchen Instruments, 
das nicht bloß die Spektra scharf und klar darstellen, sondern auch die sorg 
fältigsten Messungen gestatten soll. 
Es kommt zu diesem Zwecke in erster Linie auf eine möglichst gute 
Ausführung der optischen Teile des Spektroskops, insbesondere der Prismen 
an. Die Herstellung eines guten Prismas ist aber viel schwieriger als die 
einer guten Linse, da es leichter ist, eine Kugelfläche zu schleifen als eine 
Ebene von gleich guter Ausführung. Sind aber die Flächen der Prismen 
nicht eben, sondern in einer Richtung gekrümmt, sind sie also wesentlich 
Zylinderflächen, so wird das homozentrische Lichtbündel nach dem Passieren 
des Prismas astigmatisch, was ja gerade vermieden werden soll. Sind gar 
die Flächen unregelmäßig gestaltet, so entstehen unscharfe Bilder. Prismen 
mit guten Flächen geben aber trotzdem nur dann gute Bilder, wenn die 
Glasmasse vollkommen homogen ist, was besonders bei großen Prismen 
schwierig zu erreichen ist. 
Abb. 35. Spektroskop mit 
Beobachtungsfernrohr.
	        
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