II. Die Spektralanalyse
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zweilinsigen Fernrohrobjektive. Die praktische Unmöglichkeit der Vereinigung
aller Strahlen in einem Brennpunkt beruht darauf, daß die Spektra, die Flint-
und Kronglas geben, auch bei gleicher Länge einem etwas verschiedenen
Dispersionsgesetz folgen. Decken sich z. B. die Linien C und H der beiden
Spektra, so weichen die zwischenliegenden Linien erheblich in der Lage ab
(Abb.45), werden einige mittlere, z.B.Z) und F zur Deckung gebracht, so tretenbei
den beiden Glassorten am Anfang und am Ende des Spektrums stärkere Ab
weichungen auf. Je größer die Dimensionen des Objektivs sind, um so größer
ist im allgemeinen dieser störende Einfluß. Die fehlerhafte Achromasie von
Okular und Auge wirkt in entsprechender Weise und addiert sich zu den
Fehlern des Objektivs. Die Folge hier-
von ist, daß nur gerade für diejenigen
Strahlengattungen, für die das Objektiv
CB Eb F
Abb. 45. Dispersion verschiedener
Glassorten.
Abb. 46. Farbenkurve eines visuellen
Objektivs.
gerade korrigiert ist, die Bedingung erfüllt wird, daß der Stern ein Punkt
ist, und daß die Breitenausdehnung des Spektrums ohne Anwendung der
Zylinderlinse ein Minimum sein muß; alle übrigen Teile des Spektrums
aber werden mehr oder weniger breit erscheinen, etwa so, wie es Abb. 46
in übertriebener Form zeigt, bei der eine Strahlenvereinigung für Gelb
und Grünblau (visuelles Objektiv) angenommen ist. Je nach der Lage des
roten, grünen, violetten Brennpunktes muß also das Spektroskop für diese
Farben besonders eingestellt werden, wenn man die Linie scharf erhalten will.
Eine Vorstellung von der Größenordnung der vorkommenden Abweichungen
sollen die nebenstehenden Zahlenwerte für ein Objektiv von 30 cm Öffnung
und 5.4 m Brennweite geben;
wie man sieht, sind schon
bei einem so kleinen Objek
tiv die Brennpunktsdifferenzen
recht groß.
Man unterscheidet drei Ar
ten von Sternspektroskopen,
von denen die beiden ersten
spaltlos sind. Bei der ersten
Form befindet sich das Prisma
vor dem Objektiv des Refrak
tors (Objektivprisma). Bei der zweiten ist das Prisma am Okular angebracht
(Okularspektroskop), bei der letzten endlich kommt der Spalt mit Kollimator
zur Verwendung (zusammengesetztes Sternspektroskop, Spektrograph).
Das Objektivprisma stellt die älteste Form der Sternspektroskope dar.
Gleichzeitig ist das Objektivprisma auch die einfachste Form des Spektro
skops, da es genau einem Spektralapparat entspricht, bei dem sich der Spalt
Fraunhofersche
Linien
Differenz der
Brennpunkte
Durchm. der
chrom. Kreise
B
l 6870
+ 3.6 mm
0.24 mm
C(Hcc)
6563
+ 2.4 „
0.16 „
D
5896
0 „
0.00 „
E
5270
— 0.7 „
0.06 „
F(Hß)
4861
0 „
0.00 „
Hy
4341
+ 8.2 „
0.52 „
m
4102
+ 16.3 „
0.94 „
Hs
3968
+ 22 „
1.40 „