Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
(hier der Stern) in so weiter Entfernung befindet, daß die von ihm ausgehen 
den Strahlen als parallel angenommen werden können. Die vom Stern kom 
menden Strahlen werden zuerst durch das Prisma gebrochen und dann durch 
das Fernrohrobjektiv vereinigt. In der beistehenden Abb. 47 ist der Gang der 
roten und der violetten Strahlen dargestellt. Dazwischen liegen die anderen 
Vereinigungspunkte kontinuierlich nebeneinander. Infolge 
der nicht vollkommenen Achromasie des Objektivs ent 
steht kein fadenförmiges Spektrum, sondern ein solches, 
wie es etwa Abb. 46 angibt. Die Objektivprismen werden 
im allgemeinen nur bei größeren Refraktoren benutzt. 
Bei der großen Brennweite derselben entsteht selbst bei 
geringer Dispersion ein Spektrum 
von großer Helligkeit und beträcht 
licher linearer Ausdehnung. Es ge 
nügt dabei oft, den Prismen einen 
verhältnismäßig geringen brechen 
den Winkel, z. B. 12° zu geben. 
Für besondere Aufgaben, wie sie 
z. B. bei Sonnenfinsternissen Vor 
kommen, werden jedoch auch Ob 
jektivprismen mit größeren Win 
keln verwendet (Abb. 48). 
Will man die Lichtstärke eines 
Fernrohrs bei Verwendung eines 
Objektivprismas vollständig aus 
nutzen, so muß letzteres die volle 
Öffnung des Objektivs besitzen, 
und dieser Umstand ist eine der 
Hauptursachen, weshalb die Objek 
tivprismen verhältnismäßig wenig 
zur Anwendung kommen. Die Ver 
wendung des Objektivprismas ist 
ferner mit einer Unbequemlichkeit 
verknüpft, die durch den Umstand 
verursacht ist, daß die Ablenkung 
des Lichts vor dem Objektiv statt 
findet, daß also das Fernrohr die 
Richtung der gebrochenen Strahlen hat und nicht auf das eingestellte’Objekt 
zeigt. Zur Verringerung dieser Unbequemlichkeit ist es am vorteilhaftesten, 
die Kante parallel zur täglichen Bewegung zu stellen, so daß die Ablenkung 
nur im Sinne der Deklination wirkt. Man bringt dann diese Ablenkung 
gleich bei der Einstellung am Deklinationskreise an. 
Das Objektivprisma kann am Himmel ebensogut visuell wie photo 
graphisch benutzt werden. Die Benutzung von Objektivprismen bei visuellen 
Beobachtungen hat fast gänzlich aufgehört, dagegen bietet sie bei Anwen 
dung der Photographie für die spezielle Aufgabe einer spektroskopischen 
Durchmusterung des Himmels außerordentliche Vorzüge vor allen anderen 
Konstruktionen. Da es sich bei einer solchen Aufgabe nur um die Feststel 
Abb. 47. Gang der 
Lichtstrahlen durch 
ein Objektivprisma. 
Abb. 48. 
Montierung eines Objek 
tivprismas
	        
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