Full text: Astrophysik

II. Die Spektralanalyse 
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Observatoriums darstellt. Der ganze Okularkopf des Refraktors ist abge 
nommen, seine Stelle nimmt ein starkes Gestell aus drei eisernen Stangen 
ein, an dessen einem Ende der Spektrograph durch Schrauben verstellbar 
angebracht ist. Das Kollimatorrohr befindet sich der Stabilität halber in einem 
konischen Gestell aus T-förmigen stählernen Trägern. Es ist in demselben 
durch einen Trieb beweglich angebracht, und seine Stellung ist an einer 
Skala meßbar. Auf das Kollimatorrohr folgt der fest konstruierte Behälter 
für die beiden stark zerstreuenden Rutherford sehen Prismen. An den 
selben schließt sich die ko 
nische Kamera an, deren 
Ende der Stabilität halber 
durch Träger mit dem oberen 
Ende des Kollimatorkörpers 
verbunden ist. Durch diese 
Bauart ist ein starres System 
hergestellt, das keine merk 
lichen Durchbiegungen in sich 
zeigt. 
In den Strahlenkegel des 
Refraktorobjektivs ist in etwa 
40 cm Entfernung vom Spalte 
eine Wasserstoffröhre einge 
schaltet. Das Sternspektrum 
erscheint daher durchzogen 
von den Wasserstofflinien, 
die als Anhalt zur Messung 
benutzt werden. Zum Halten 
des Sterns dient das kleine, 
rechts im Bilde sichtbare Fern 
rohr, wobei also das von der 
vorderen Prismenfläche re 
flektierte Sternlicht benutzt 
wird. 
Konstruktionen, wie sie 
Abb. 53 wiedergibt, werden wegen ihrer sperrigen Form heute nur noch 
bei kleinen Spektrographen mit einem Prisma verwendet. Bei Spektro- 
graphen mit mehreren Prismen gibt man den Strahlen nach Möglichkeit eine 
Ablenkung von 180°, so daß Kollimator und Kamera parallel verlaufen, und 
bringt den ganzen Apparat bei völligem Abschluß aller optischen Teile nach 
außen hin in einem Heizkasten unter. 
Wohl die vollkommenste Montierung eines Spektrographen ist am 180 cm- 
Spiegel des Victoriaobservatoriums (Br.-Columbia) verwendet. Spalt und Kolli 
matorteile sind hier fest am Okularende des CASSEGRAiNreflektors angebracht 
und von einem soliden Metallbehälter K eingeschlossen. Die Spektrographen 
S von drei verschiedenen Dispersionen (1, 2 und 3 Prismen) sind in einem 
Stück gearbeitet, von einem elektrischen Heizkasten umgeben und so um 
einen Zapfen Z drehbar, daß die drei Instrumente je nach Bedarf rasch und 
sicher ausgewechselt werden können. Da der Zapfen Z durch den Schwer- 
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Abb. 54. Dreifacher Spektrograph des Victoria 
observatoriums im Heizkasten.
	        
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