Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
punkt des Spektrographen geht, sind Durchbiegungen völlig ausgeschlossen. 
Die Nachführung erfolgt mit Hülfe des seitlichen Fernrohrs F. 
Zuweilen wird ein Fernrohr bzw. ein Spiegel lediglich dazu benutzt, um 
das Licht eines Himmelskörpers in einen Raum zu reflektieren, in dem der 
Spektrograph eine feste, von keinen mechanischen oder thermischen Fak 
toren beeinflußte Aufstellung finden kann. Die letzte Einrichtung zeigt z. B. 
der 152 cm-RiTCHEYspiegel des Mt. Wilsonobservatoriums (Abb. 55). Bei ge 
wöhnlichen Spektralaufnahmen werden die Lichtstrahlen, die den Hauptspiegel 
konvergierend verlassen, durch einen kleinen hyperbolischen Fangspiegel B 
in der Tubusöffnung und durch einen Planspiegel D nach dem seitlichen 
Kollimatorrohr geleitet, passieren dann die drei Prismen C, um nach einer Ab- 
Abb. 55. Anwendungsformen des 152 cm-Reflektors des Mt. Wilsonobservatoriums. 
lenkung von 180° auf der Platte ein Spektrum zu entwerfen. Die Äquiva 
lentbrennweite des Spiegelsystems beträgt in dieser Anordnung 24.4 m. 
Durch Verwendung eines drehbaren Konvexspiegels an Stelle des Spiegels D 
können die Lichtstrahlen auch durch die Achse in den Kellerraum geleitet 
und hier in einem fest aufgestellten Spektrographen untersucht werden, wo 
bei eine Brennweite von 45.5 m erzielt wird. Diese Anordnung ist nach 
Aufstellung des 250 cm-HooKERspiegels auf dem gleichen Institut in den 
Dimensionen noch wesentlich übertroffen worden. 
6. Die Bestimmung absoluter Wellenlängen. 
Wir haben bisher die Konstruktionen der verschiedensten Spektralappa 
rate kennen gelernt, vermittels deren die Wellenlängen unbekannter Linien 
im Spektrum unter Zuhilfenahme von Linien bereits bekannter Wellen 
länge bestimmt werden können. Es muß also einmal für mindestens eine 
Spektrallinie der absolute Betrag der Wellenlänge, d. h. die Länge der Welle 
in einer gegebenen Längeneinheit, ermittelt werden. Die physikalischen Me 
thoden, nach denen dies geschehen kann, beruhen auf der Beugung und 
der Interferenz der Lichtwellen, und es soll im folgenden versucht werden, 
diese Verfahren ohne Anwendung mathematischer Formeln wenigstens in 
ihren Grundgedanken klarzulegen. Vorher muß aber eine Entscheidung über 
die zu wählende-Längeneinheit getroffen werden.
	        
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