Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
peratur um das lOOOOfache. Man sieht also, in welch enormem Maße die 
Strahlung mit der Temperatur wächst. 
Zeichnet man die J-Funktion für eine bestimmte Temperatur auf, so er 
hält man für die verschiedenen Wellenlängen eine kontinuierliche Kurve, 
in der Form der Abb. 62, die ein Maximum hat. 
Bezeichnet man das Strahlungsmaximum mit 
J max. > so erhält man aus der Planck sehen 
Gleichung r . , 5 
»max. — K • l , 
d. h. während die Gesamtstrahlung des schwar 
zen Körpers mit der vierten Potenz der absolu 
ten Temperatur wächst, nimmt die Maximalstrah 
lung sogar mit der fünften Potenz zu. Bei un 
serem ersten Beispiele würde also die Maxi 
malstrahlung auf das 32 fache wachsen, beim 
zweiten Beispiele auf das lOOOOOfache. 
Zeichnet man mehrere Kurven übereinander, 
die für verschiedene Temperaturen berechnet 
sind, so erkennt man sofort, daß das Maximum 
um so mehr nach den kleinen Wellen zu liegt, 
je höher die Temperatur ist; die Wellenlänge des Strahlungsmaximums 
wird also immer kleiner, und zwar geht dies wiederum nach einem äußerst 
einfachen von Wien gefundenen Verschiebungsgesetz vor sich, dessen Aus 
druck lautet a 
/l max. — ä t 
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wo A eine Konstante ist, deren Wert zu nahe 2900 gefunden wurde. In Worten 
lautet dieses Gesetz: Im Emissionsspektrum des schwarzen Körpers verschiebt 
sich bei der Temperaturänderung die Wellenlänge des Strahlungsmaximums 
so, daß das Produkt aus Temperatur und Wellenlänge konstant bleibt. Die 
in der Planck sehen Gleichung auftretende Strahlungskonstante c hängt mit A 
äußerst einfach zusammen, denn es istc = 5A. Bei der Rechnung mit den Kon 
stanten A und c sind die Wellenlängen in Einheiten von [i auszudrücken. 
Das Verschiebungsgesetz ist von hoher Wichtigkeit, liefert es doch ein 
Mittel, die Temperatur eines strahlenden schwarzen Körpers lediglich aus 
der Wellenlänge seines Energiemaximums — die Intensitäten selbst brauchen 
t 
, 
*max. 
Spektralgebiet 
500° 
1000 
2000 
3000 
4000 
5000 
6000 
7000 
8000 
9000 
10000 
5800 ft ft 
29C0 
1450 
970 
720 
580 
480 
410 
360 
320 
290 
| Ultrarot 
| Visuell 
| Ultraviolett 
nicht gemessen zu werden — zu be 
stimmen. Hat man also ermittelt, bei 
welcher Wellenlänge das Maximum 
der Strahlungsintensität liegt, so er 
hält man nach der Gleichung 
t — 2900 : Imax, 
sofort die Temperatur des strahlen 
den Körpers. Die nebenstehende 
kleineTabelle veranschaulicht die Lage 
des Energiemaximums für die abso 
luten Temperaturen zwischen 500 
und 10 000 °.
	        
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