Blatt 3.
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in wahrer Größe. Um diese zu erhalten, klappt man besagtes
rechtwinkliges Dreieck entweder um C als D.A. in die 1. T.
um, wobei b'b x = b 2 b x wird, oder man dreht es um D als
D.A., bis es in die 2. T. fällt, wobei a x nach (a') kommt.
Mit der wahren Größe des Dreiecks erscheint dann auch die
wahre Größe von a.
S wird hier, als in der Ebene AB befindlich und auf
ihrer 1. Sp. ± stehend, als Neigungslinie oder als 1. Spur
normale bezeichnet.
Fig. 25. Ganz unabhängig hiervon, aber in der
gleichen Weise wird von der nämlichen Ebene AB der
N.W. ß zur 2. T. gefunden.
Man stellt in einem beliebigen Punkte d eine Hülfsebene
EF _L zur 2. Sp. B auf. Diese steht zugleich _L auf der
2. T. und hat eine 1. Sp. E _L zur A. Ihre Schnittlinie S
mit Ebene AB ist der eine, F der andere Winkelschenkel.
Der N.W. ß kommt in einem rechtwinkligen Dreieck mit
den Kanten E, F und S vor und projiziert sich als ß 2 = 0°
und als ß x in beliebiger Größe. Seine wahre Größe erhält
man, wenn erwähntes Dreieck entweder in die 2. T. um
geklappt wird um F als D.A., wobei c" c 2 = c 2 c x wird, oder
man dreht es um E als D. A., bis es in die 1. T. zu liegen
kommt, wobei d 2 nach (d') wandert.
Mit Anwendung des Vorstehenden erkennt man, daß
der N.W. zur 1. T. der Ebene CD in Fig. 2 u — 90°,
jener zur 2. T. ß — 30° ist. Ebenso ist von Ebene EF
in Fig. 3 et = 45° und ß = 90°. Von Ebene GH in
Fig. 4 ist cc — 90° und ß — 90°. Von Ebene I in Fig. 5 ist
u = 0°, ß = 90°. Von Ebene K in Fig. 6 ist a — 90°,
ß = 0°. Von Ebene N in Fig. 8 ist a = 60°, ß = 30°.
Die N.W. N.W. der Ebene AB zu den T.T. in Fig. 1
müssen nach den Angaben zu den Fig. Fig. 24 und 25
konstruiert werden.
Ist eine Ebene schief zu beiden T. T., zur A. aber || ,
wie Ebene LM in Fig. 7, so ergeben sich ihre N.W. N.W.
in wahrer Größe in 3. P., wie dieser Fall bei Ebene AB
in Fig. 19 gezeigt ist. Hier sind die beiden N.W. N.W.
komplementär zu einander, d. h. ihre Summe ergiebt 90°.
Man erkennt auch: Sind zwei Ebenen || , wie die Ebenen
OB und QB in Fig. 18, so sind ihre N.W. NW. zur
1. T. unter sich gleich, ebenso auch die N.W. N.W. zur 2. T.
Haben zwei Ebenen, die nicht || sind, gleiche N.W. N.W.
zu einer T., so halbiert die bezügliche P. ihrer Schnittlinie
C. Alberti, Darstellende Geometrie.
den Winkel ihrer Sp.Sp. in dieser T. Sind aber diese
Sp.Sp. || , so verläuft die P. der Schnittlinie || zu den Sp.Sp.
in der Mitte zwischen ihnen.
Sind die N.W. N.W. zweier Ebenen zur 1. T. unter
sich gleich groß und ebenso auch jene zur 2. T., so ist die
Schnittlinie der Ebenen selbst JL zur A., und ihre P. P. sind
daher beide J_ zur A. gerichtet.
Praktische Anwendung finden diese Regeln bei dem
Konstruieren von Dachausmittelungen.
Durch die beiden Sp. Sp. einer Ebene wird
in der Ebene ein Winkel gebildet, welcher der
Spurenwinkel der Ebene heißt. Sein Scheitel
punkt ist der Schnittpunkt der beiden Sp. Sp.
in der A.; seine Schenkel sind die Sp.Sp. selbst.
Man bemerkt in den Fig. Fig. 24 und 25,
daß die 1. P. dieses Winkels w = 30° und seine
2. P. = 45° beträgt. In beiden P.P. zeigt er sich
aber nicht in seiner wirklichen Größe, da seine
Ebene schief zu beiden T.T. ist.
Soll diese wirkliche Größe von w aufgefunden
werden, so kann man wie in Fig. 24 das recht
winklige Dreieck mab benutzen, welches in der
Ebene AB liegt und den Winkel w — kurz «fl —
enthält. Man bekommt seine wahre Gestalt, wenn
man es um seine Kathete ma dreht und in die
1. T. umlegt und hierzu die wahre Länge der
anderen Kathete ab an der Hypotenuse des Dreiecks a x b x b'
abgreift. Mit der wahren Größe dieses Dreiecks m x a x (b')
erscheint die wahre Größe des «fl.
Man kann aber auch das rechtwinklige Dreieck mdc in
Fig. 25 hierzu verwenden, welches ebenfalls den «fl enthält,
und das um seine Hypotenuse mc als D.A. in die 1. T.
umgelegt wird. Die wahre Größe erhält man, wenn man
über der Hypotenuse m c einen Halbkreis beschreibt und
in demselben die wahre Länge der Sehne m l d' = m 2 d. 2
als Kathete einträgt. Durch Ziehen der anderen Kathete
vervollständigt sich das rechtwinklige Dreieck m x d'c x und
enthält den <C «fl in wahrer Größe. Der Scheitelpunkt d
des rechten Winkels ist dabei gewissermaßen um A als D.A.
in die 1. T. umgelegt worden.
Vom Aufsuchen des N. W. zweier gegebenen Ebenen
unter sich soll erst später die Rede sein. Man erkennt in
dessen hier schon, daß sich z. B. ein solcher Winkel w
= 90° in Fig. 14 zwischen den Ebenen A und B und in
Fig. 23 zwischen den Ebenen AB und CD jedesmal in 3. P.
in wahrer Größe zeigt.
Blatt 3.
Gegenseitige Lage von Punkten, Geraden und Ebenen.
Ein Punkt kann auf einer Geraden liegen oder sich
außerhalb derselben befinden.
Fig. 1. Liegt ein Punkt auf einer Geraden, so muß,
wie leicht einzusehen ist, sein 1. L. mit der 1. L.E. der
Geraden zusammenfallen, sein 2. L. mit der 2. L.E. der
Geraden. Dann fällt auch die 1. P. des Punktes mit der
1. P. der Geraden zusammen, seine 2. P. mit der 2. P. der
Geraden, wie es bei dem Punkte d zutrifft.
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