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und der Schnittebene die Collineationsachse ist. Für die
Schnittfigur selbst gilt das für die Affinität einer Figur zu
ihren Projektionen und Umklappungen bei Besprechung von
Bl. 7 Gesagte.
Ist die schneidende Ebene zur Basis parallel, so ist die
Schnittfigur der Basis ähnlich.
Die Collineation kann, ebenso wie die Affinität, mit
Vorteil zur Vereinfachung von Konstruktionen der darstellen
den Geometrie oder zur Prüfung ihrer Richtigkeit verwendet
werden. * 1
keit oder Verwandtschaft herrscht, die als Collineation
bezeichnet wird. Beide Figuren erscheinen alsCentralprojektionen
voneinander.
Zwei ebene Figuren heißen collinear, wenn:
1. ) die Eckpunkte und Kanten der beiden Figuren sich paar
weise entsprechen,
2. ) je zwei sich entsprechende Punkte auf einem und dem
selben Strahle des Strahlenbüschels liegen und
3. ) immer je zwei zusammengehörige Kanten bezw. ihre Ver
längerungen sich in einem Punkte einer bestimmten Geraden —
der Collineationsachse — schneiden.
Fig. 2 ist durch Drehung der Pyramide in wag
rechtem Sinne um 90° von links nach vornen aus Fig. 1
hervorgegangen. An der Bildkontur in der 2. T. beteiligen
sich jetzt die 2. P.P. der Seitenkanten bs, cs, cs und fs.
Aus Fig. 2 ist durch ein Umkanten der Boden fläche
um 45° die Stellung Fig. 3 erzielt worden und aus dieser
wieder durch eine horizontale Drehung Fig. 4, in welcher
es gelingt, in 2. P. die Bodenfläche ab cd cf zum erstenmal
als Figur in der Ansicht erscheinen zu lassen.
In Fig. 5 steht die Pyramide (gestrichelt gezeichnet)
anfänglich auf der Spitze, und ihre Achse ist _L zur 1. T.
gerichtet. Man beachte dabei, daß die Eckpunkte an die
richtigen Stellen kommen. Wären die P.P. hier ausgezogen,
so würde die Pyramide von oben gesehen als ein regelmäßiges
Sechseck erscheinen, in welchem aber die Diagonalen als
nicht sichtbare Seitenkanten strichpunktiert sein müßten,
und ist dies ein wesentlicher Unterschied gegen die 1. P. Fig. 2.
Nun soll die Aufgabe gelöst werden: Mit Verwendung
einer angenommenen D.A. ist die Pyramide umzulegen, bis
sie auf der 1. T. aufruht. Von dieser Stellung sind die
P.P. anzugeben.
Projiziert man (mittelst Parallelprojektion) einen Strahlenbünclel
auf irgend eine Tafel, so wird aus dem Strahlenbündel ein Strahlen
büschel (siehe Figur), und die Projektionen der beiden Schnittfiguren
sind wieder collineare Figuren, zu welchen die Projektion der Schnitt
linie der Figurenebenen die Collineationsachse und die Projektion
des Projektionscentrums das Collineationscentrum ist.
Wird ein Strahlenbündel von zwei parallelen Ebenen
geschnitten, so sind die Schnittfiguren ähnlich, und die ent
sprechenden Figurenkanten parallel. Die Ähnlichkeit ist mithin
ein besonderer Fall der Collineation, wobei die Collineationsachse
in unendlicher Ferne, das Centrum in endlicher Ferne liegen.
Wird ein Parallelstrahlenbündel von zwei nicht parallelen
Ebenen geschnitten, so zeigen die Schnittfiguren die Beziehung der
Affinität. Diese ist somit ein speeieller Fall der Collineation,
wobei das Collineationscentrum in unendlicher Ferne liegt. Die
Affinitätsachse ist die Schnittlinie der beiden Figurenebenen.
A\ 7 ird aber ein Parallelstrahlenbündel von zwei parallelen
Ebenen geschnitten, so sind die Schnittfiguren kongruent. Die
Affinitätsachse und das Collineationscentrum liegen hier beide in j
unendlicher Ferne.
Affine und collineare Figuren können in der nämlichen oder
Wir nehmen eine 3. T. 2- zur D.A. an
und projizieren in anfänglicher Stellung die
Pyramide auf dieselbe (gestrichelt). Die 3. P.
legen wir um, bis sie an der 2. A. anstößt,
und bestimmen durch die Schnitte von
Senkrechten und Parallelen zur D. A. die neue
1. P.; aus ihr und der 3. P. die neue 2. P.
In Fig. 6 ist die Pyramide mitsamt
der Ebene AB in einer Stellung aufgetragen,
wie man sie erhält, wenn man in Fig. 1 eine
Drehung in wagrechtem Sinne um 45° von
links nach vornen vornimmt.
Zunächst ist hier die neue 2. Sp. G
der Ebene mit Hülfe eines rechtwinkligen
Dreiecks m 1 n x n 2 ermittelt. Das Dreieck
wird an der A. angetragen als m"n^n t ,
wobei m"n 1 — m 1 n l gemacht und der N.W.
der Ebene zur 1. T. mit 30° verwendet wird. Daraus be
stimmt sich n 2 . Durch dieses und den Schnittpunkt der
1. Sp. A mit der A. geht die 2. Sp. C.
Um nun die Schnittfigur der Ebene AG mit der Pyra
mide zu erhalten, kann man drei Wege einschlagen:
1.) Man sucht die Schnittlinie jeder einzelnen Pyramiden
seite mit der Ebene AG. Wo diese Schnittlinie die beiden
zugehörigen Seitenkanten trifft, sind Ecken der Schnittfigur.
Diese Konstruktion ist in der Textfigur Fig. 6 bei der Seite
efs gezeigt. Man findet die Schnittlinie der ausgedehnten
Ebene efs, wenn man durch s eine Parallele siv zu fe zieht.
Diese schneidet die 2. T. in w. Die verlängerte 1. Sp. fe
schneidet die 2. T. in v. Verbindet man v mit iv, so ist
viv die Schnittlinie der ausgedehnten Ebene efs mit der
2. T., d. h. deren 2. Sp. Die Schnittlinie mit der 1. T.,
d. h. die 1. Sp., ist fev. Die erweiterte Ebene efs schneidet
sich mit Ebene AG nach der Geraden ux (ihre 1. Sp.Sp.
in verschiedenen Ebenen liegen. Im ersteren Falle ist eine Gerade
in der Ebene die Achse der Affinität oder Collineation; im letzteren
die Schnittlinie ihrer beiden Ebenen.
Amn zwei collinearen Figuren ist die eine die Centralprojektion
der anderen. Von zwei affinen Figuren ist die eine die Parallel
projektion der anderen. (Weiteres hierüber im II. Teile.)
schneiden sich in u, ihre 2. Sp.Sp. in x), und wo ux die
Kanten cf und fs schneidet, sind die gesuchten Punkte V und
VI] ebenso auch bei den übrigen Punkten I, II, III und IV.
2.) Man legt durch jede Seitenkante eine Lotebene und
sucht deren Schnittlinie mit der Ebene AG. In dieser