Full text: Vorlagen mit erläuterndem Texte (1. Teil)

Blatt 37. 
In dieser Stellung erkennt man den Schnittpunkt; dreht 
man wieder zurück, so kommt Punkt IX mit seinen P.P. 
in richtige Lage. In gleicher Weise bestimmt man auch 
Punkt X. 
Punkt XII wird bestimmt, indem man eine L. E. zur 
1. T. durch die schneidende Würfelkante 3—4 aufstellt, 
deren Schnittlinie mit der Pyramidenseite bcgf in 2. P. 
bestimmt und herunterlotet. In gleicher Weise findet man 
auch den Punkt XIII, womit alle Durchgangspunkte kon 
struiert sind. 
Sucht man jetzt nach der Tabelle mit I beginnend die 
Verbindung der Durchgangspunkte, so erhält man zuerst den 
Linienzug: I—II— XI— VII—I—X— XV— IV— XIV- V 
— XV — I, der die Eigentümlichkeit zweier kurzen Schlüsse bei 
I und XV aufweist, da von diesen Punkten aus in mehr als 
einer Richtung Verbindungen möglich sind. Man kann allerdings 
diesen Linienzug auch als drei Linienzüge auffassen, welche 
in den Punkten I und XV Zusammenhängen. 
Mit der noch nicht vorkommenden niedersten Zahl III 
beginnend, erhalten wir einen getrennten Linienzug: III — 
VIII — VI—III und weiter noch den Linienzug: IX—XII 
— XIII — IX, womit alle konstruierten Punkte aufgenommen 
sind. 
Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der Verbindungsstrecken 
in 1. und 2. P. werden ebenfalls nach der Tabelle entschieden. 
Fig. 2 stellt die Körperkombination dar, nachdem von 
Stellung Fig. 1 aus eine Drehung || zur 1. T. um 90° 
vorgenommen wurde. 
Fig. 3 ist das Netz der Pyramide. Die nötigen Maße 
können aus Fig. 1 entnommen werden. Die Lage der 
Durchdringungspunkte findet man, wenn durch jeden der 
selben eine Horizontale bis zur Mittellinie der betreffenden 
Seite gezogen und der Abstand dieses Schnittpunktes, auf 
der Mittellinie gemessen, von der Boden- oder Deckfläche aus, 
den 2. P.P. der Fig. Fig. 1 und 2 entnommen wird. Im Netze 
hat man alsdann von den Mittellinien aus die sich in den 
1. P.P. der Fig. 1 und 2 zeigenden horizontalen Abstände 
aufzutragen. 
In Fig. 4 ist das Netz des Würfels mit Benutzung 
einer Kantenlänge von 70 mm gezeichnet. Hier liegen 
sämtliche Durchgangspunkte auf den Kanten. Ihre Abstände 
von den Würfelecken findet man in wahrer Größe durch 
Paralleldrehen der Würfelkanten zur 2. T. Für die Punkte 
VIII, IX und X kann man übrigens diese Abstände ohne 
weiteres aus der 2. P. Fig. 2 entnehmen, da hier die be 
treffenden Würfelkanten || zur 2. T. sind, und sich diese 
Abstände in wahrer Größe projizieren. 
Blatt 27. 
Durchdringung eines Rhomben-Dodekaeders und 
eines Hexaeders. 
Ein Rhomben-Dodekaeder ist ein Körper, welcher von 
12 unter sich kongruenten Rhomben begrenzt ist. Er 
besitzt 14 Ecken, 24 Kanten, 24 Seitendiagonalen und 
35 Körperdiagonalen. In 8 Ecken stoßen je 3 Seiten, in 
6 Ecken je 4 Seiten zusammen. 
Ein solcher Körper soll gezeichnet werden; außerdem 
noch ein Würfel; beide in besonderer Stellung zu einander. 
Die Würfelkante besitzt eine Länge von 70 mm und 
sind hiernach mit Hülfe einer Nebenfigur die P.P. des 
Würfels in bekannter Weise zu konstruieren. 
Wir wählen die Würfel-Körperdiagonale auch als Körper 
diagonale des Rhombendodekaeders und erhalten dessen Ecken 
1 und 14. Es ist eine Eigentümlichkeit dieses Körpers, 
daß die 2. P.P. aller übrigen Ecken in Vierteln der Länge 
jener Körperdiagonale gelegen sind. Teilen wir daher 1 — 14 
in 4 gleiche Teile und ziehen durch die Teilpunkte wag- 
i’echte Linien, so sind in ihnen die 2. P.P. der anderen 
Ecken enthalten. Mit zwei Vierteln = 1 /2 (1 — 14) hat 
man aber auch die wahre Länge einer kurzen Seitendiagonale 
5— 13 des Körpers gefunden. Es müssen sich nun die 1. P.P. 
der Seitendiagonalen 10 — 11, 11 — 12, 12—13 und 13 — 10, 
welche alle unter sich gleich lang und horizontal sind, auf 
der 1. T. in wahrer Größe projizieren, weshalb man mit der 
Diagonale 5 — 13 als Kantenlänge ein inneres Quadrat 
10 x , ll x , 12 x , 13 x konstruieren kann. Hieraus ergiebt sich das 
äußere Quadrat 6\, 7 x , 8 X , 9 X und damit die ganze 1. P., aus 
welcher wieder die 2. P. vervollständigt werden kann. 
Man bemerkt hierbei, daß die Würfelkanten ab und eh 
mit Kanten des Rhombendodekaeders zusammenfallen. 
Die Fälle, in welchen Ecken des einen Körpers mit 
Ecken des anderen und Kanten des einen Körpers mit 
Kanten des andern zusammenfallen, wurden bisher noch 
nicht erwähnt. Den Einfluß zu zeigen, welchen dieses Zu 
sammenfallen auf die Gestaltung der Tabelle hat, ist mit 
der Zweck der vorliegenden Konstruktion. 
Die Tabelle wurde hier, der besseren Platzverteilung 
wegen, in zwei Teilen angeordnet; der eine Teil für den 
Rhombendodekaeder, der andere für den Würfel. 
Die Durchdringung erhält man in folgender Weise: Die 
[ Ecken a und 1 sowie h und 14 beider Körper fallen zu 
sammen, weshalb hier zwei gemeinsame Punkte I und III 
vorhanden sind, von welchen jeder siebenmal in der Tabelle 
erscheint, da er sowohl auf vier Seiten des Dodekaeders als 
auch auf drei Seiten des Würfels sich befindet. 
Der Eckpunkt 2 des Dodekaeders — der gemeinsame 
Punkt II — liegt in einer Würfelkante und kommt deshalb 
in zwei Würfelseiten und in drei Dodekaederseiten, im 
ganzen also fünfmal vor. Ebenso auch der Punkt IV. 
Die Durchdringungspunkte V, VIII, IX und XII erkennt 
man in ihren 2. P.P. ohne weiteres, da sich die geschnittenen 
Dodekaederseiten in 2. P. als Linien projizieren. Jeder dieser 
Punkte erscheint dreimal in der Tabelle, je einmal auf einer 
Dodekaeder- und zweimal auf einer Würfelseite. 
Die Punkte VI, VII, X und XI werden aus ihren 
1. P.P. bestimmt, da die L.E.L.E. zur 2. T. durch die be 
treffenden Würfelkanten die Rhomben nach den Diagonalen 
schneiden, und man die Schnittpunkte in 1. P. ohne weiteres 
erkennt. Jeder dieser Punkte erscheint dreimal in der 
Tabelle; je einmal auf einer Dodekaeder- und zweimal in 
einer Würfelseite. 
Die Punkte XIII bis XX erhält man zuerst in ihren 
2. P.P. Man legt durch die schneidenden Dodekaederkanten 
5 —9 und 6 — 13, sowie 3 — 8 und 7— 11 L.E.L.E. zur 1. T. 
Ihre Schnittlinien mit den Würfelseiten schneiden sich mit 
den 2. P.P. der schneidenden Kanten in den 2. P.P. der 
gesuchten Punkte. Jeder dieser Punkte erscheint dreimal in der 
Tabelle und zwar je auf zwei Dodekaeder- und einer Würfelseite.
	        
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