Full text: Foucault's Versuch als direkter Beweis der Achsendrehung der Erde angestellt im Dom zu Köln und erläutert durch zwei vorbereitende Vorlesungen, nebst Zusammenstellung einiger diesen Gegenstand betreffenden Apparate, Mittheilung wissenschaftlicher Versuchs-Reihen, und Beschreibung eines neuen Apparats, genannt Geostrophometer, mit welchen, ohne Pendel, die Achsendrehung der Erde erkannt werden kann

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3) Nachdem diese Sätze erörtert waren, brachte man auf 
die ganz freie Erd-Kugel (Fig. 7, Taf. III) und zwar auf 
den Pol N derselben die Vorrichtung (Fig. 8, Taf. III), 
vorstellend den Horizont ab , den darauf angebrachten Pfeil rs 
und die Schwingungs-Ebene eines Pendels def. Der Horizont ab 
war bei N mit der Erde fest verbunden, während die Schwin 
gungs-Ebene def um d <jr drehbar war. Man brachte jetzt diese 
Schwingungs-Ebene in die Richtung von rs, drehte dann die 
Erde von Westen nach Osten um ihre Achse, hielt die Schwin 
gungs-Ebene in der uranfänglichen Lage fest und sah alsdann, 
wie die Linie rs von der Schwingungs-Ebene immer mehr und 
mehr abwich, und wie sie endlich, bei einer vollen Umdrehung 
der Erde, einen ganzen Kreis beschrieben hatte. Dabei war 
der Aufhängepunkt d des Pendels nicht aus seiner Stelle ge 
rückt, wohl aber, als materieller Punkt betrachtet, einmal um 
seine Achse gedreht. Für den Fall, wie sich die Erscheinung 
am Pole herausstellt, wurde auch ein zweites Experiment gemacht, 
indem man über dem Pol die Aufhängung eines wirklichen 
Pendels versuchte, wie derselbe in Fig. 9, Taf. III abgebildet ist. 
In der Ebene edf , worin auch rs lag, liess man das Pendel 
schwingen, dessen Gleichgewichtslage dh nach dem wirklichen 
Erdmittelpunkt gerichtet war — und drehte dann die Erde von 
W nach 0 um ihre Achse dNm. Man sah jetzt deutlich die 
Schwingungs-Ebene des bewegten Pendels in ihrer uranfäng 
lichen Richtung beharren und immer mehr von rs abweichen. 
4) Dieselbe Vorrichtung (Fig. 8, Taf. III) brachte man in 
W (Fig. 10, Taf. IV) der Polhöhe von Köln an, gab der Erd 
achse die der Polhöhe von Köln entsprechende geneigte Lage 
gegen den Horizont und richtete die Schwingungs-Ebene in die 
Linie rs z. B. in die Ebene des Meridians. Erhielt man nun 
erstere stets in dieser Richtung des Weltenraums (einstweilen 
angenommen in stets parallelen Lagen) , während die Erde 
langsam von W nach 0 umgedreht wurde, so stellte sich aber 
mals eine immer mehr wachsende Abweichung der Schwingungs- 
Ebene gegen die mit der Erde fest verbundene und mit dersel 
ben zugleich herumgeführte Linie rs sehr augenscheinlich
	        
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