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Beobachter erscheinen, als habe die Schwingungs-Ebene
selbst eine ganze Umdrehung um ihre (grosse Achse
</m) vollführt, wie es in der Stellung am Pole sein
muss. Durch eine in Blech ausgeschnittene Form wie
gtmu, welche in senkrechter Stellung um gm gedreht
wurde, kam man dem Auffassungsvermögen zu Hülfe.
4. Wurde nun der Schlitten in die geographische Breite
von 30 Grade versetzt, deren Sinus = l /z ist, so
musste man — ebenso wie unter Nr. 3 verfahrend —
zweimal im Kreise herumgehen, um die Schwingungs-
Ebene nur eine scheinbare Umdrehung machen zu
sehen. War die uranfängliche Schwingung in der
Meridian-Ebene fgh veranlasst, so sah man erst bei
180 Grad gegen die volle Fläche der Schwingungs-
Ebene, ferner bei 360 Grad (= einem einmaligen
Umgang) erfolgte die Ansicht einer geraden Linie;
bei 360 + 180 wieder die volle Fläche und endlich
bei 360 + 360 (= einem zweimaligen Umgang)
wieder die gerade Linie.
Augenscheinlich hatte also die Bewegung des Punk
tes g' um die Drehachse oc auf die scheinbare Bewe
gung der Schwingungs-Ebene in der Art eingewirkt,
„dass diese nur halb so stark auftrat,
„als unter dem Pol, also erst bei einem
„zweimaligen Umschwung der Erde um
„ihre Achse eine einmalige Umdrehung
„von 360° zu machen vermochte, d. h.
„bei einer einmaligen Umdrehung der
„Erde um ihreAchse konnte die Schwin
gungs-Ebene nur einen Halbkreis
„vollführen.“
Klar geht aus allen diesen Erörterungen hervor, dass die Ver
zögerung in der Abweichung der Schwingungs-Ebene unter
den verschiedenen Breiten allein darin besteht:
„dass unter den Polen in Folge des Behar
rungsvermögens die Schwingungs-Ebene