81
Bei der wirklichen Berechnung der Ephemeriden ist es
nicht nötig, alle Positionen direkt zu rechnen; sondern bei
den kleinen Planeten z. B. genügt es, dieselben von vier
zu vier Tagen (für die Mitternacht) zu rechnen und die
Zwischenpositionen zu interpolieren.
84.
Um nun einen beobachteten Ort mit Hilfe einer Ephe
meride zu vergleichen, bestimme man zunächst nach den
Ausdrücken
, Ti sin( 6 > — a)
a — a = -7- cos w — J1
J ' cos o
sin [y — d)
Ó' — ó = sin (p
sin y
tang y
tang cp
cos( 6 >—«)
die Parallaxe; durch Subtraktion von dem beobachteten
Orte erhält man den geozentrischen Ort. In der Hegel
wird die Parallaxe, oder das Produkt derselben mit der
Distanz z/, von dem Beobachter angegeben. Ist dieses
nicht der Fall, so muß man sich aus der angegebenen mitt
leren Zeit der Beobachtung die Sternzeit ableiten: dieses
geschieht dadurch, daß man die mittlere Zeit in Stemzeit-
intervall verwandelt und die dem Beobachtungsorte ent
sprechende Sternzeit des Mittags dazu addiert. Die Stein
zeit des Mittags ist gleich der Rektaszension der mittleren
Sonne zur Zeit des Mittags. Damit kann dann die Paral
laxe berechnet werden. Hilfsgrößen dazu gibt Bauschinger
in Tafel XXXH.
Ist die Beobachtungszeit t, so bestimme man durch
Interpolation mit dem Argumente T—t — 498 s .5z/ die Posi
tion der Ephemeride; diese mit dem von der Parallaxe
befreiten Orte verglichen, gibt den Fehler der Ephemeride
Frischauf, Astronomie. 2. Aufl. 6