Full text: Grundriss der theoretischen Astronomie und der Geschichte der Planetentheorien

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linie bildet, heißt die mittlere Anomalie des exzentrischen 
Kreises; beide Winkel werden im Sinne der Bewegung von 
0 bis 360° gezählt*). 
Ist OS=^ae, FO = ae\ also FS = a[e e'), so heißt 
e die Exzentrizität des exzentrischen Kreises, e' die Exzen 
trizität des Äquanten, e + e' die ganze Exzentrizität. 
Der Winkel OLS—cp heißt die optische Gleichung 
» » FLO—xp » » physische » 
Die Summe cp -f- ifi = FLS = v — a heißt die Mittel- 
punktsgleichung. 
Sind die Elemente a, e, e' gegeben, so kann man für 
die mittlere Anomalie a den wahren Ort des Punktes L 
berechnen. 
Denn aus dem Dreiecke FLO erhält man, aus 
sin ip — e' sin a , 
den Winkel xp. 
Aus dem Dreiecke OLS erhält man, da Winkel SOL 
= ip + a ist, den Winkel cp und die Distanz SL — r. 
Aus cp , ip und a folgt: v = a + cp + ip. 
Umgekehrt kann man aus v und r die mittlere Ano 
malie a bestimmen. 
II. Epicykel. 
Um den Punkt 
Fig. 9. 
L (Fig. 9) als Mittelpunkt beschreibt 
im ptolemäischen System der Planet 
M einen Kreis, dieser Kreis heißt 
der Epicykel. Die vom Punkte S 
nach dem Mittelpunkte L des Epi- 
cykels gezogene Gerade bestimmt den 
Durchmeser A'P\ d. i. die wahre 
*) Ursprünglich, etwa bis Euler, zählte man die Anomalien vom 
Punkte A (Apogeum, Aphel), hier sollen die Anomalien immer vom 
Punkte P (Perigeum, Perihel) gezählt werden.
	        
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