Full text: Grundriss der theoretischen Astronomie und der Geschichte der Planetentheorien

2) Für die unteren Planeten wird die Breite durch 
eine veränderliche Neigung der Ebene des deferierenden 
Kreises gegen die Ekliptik und durch Schwankungen der 
Ebene des Epicykels um dessen mittleren Durchmesser und 
dessen Apsidenlinie erklärt. 
Zweiter Abschnitt. 
Neuere Theorien, 
a) Kopernikus. 
47. 
Die Planetentheorie des Ptolemäus ‘ hat sich beinahe vier 
zehn Jahrhunderte erhalten, dieselbe war die herrschende 
bei allen gebildeten Völkern. Die Geistesschätze der Grie 
chen in der Astronomie wurden im Mittelalter hauptsäch 
lich durch die Araber erhalten; in Deutschland geschah 
die Begründung der Astronomie im fünfzehnten Jahrhundert 
durch Peurbach und Regiomontanus, welche in der 
Wiederherstellung des bei den Griechen eingenommenen 
Standpunktes und des Verständnisses des Almagestes be 
stand. 
Erst mit dem Ende des Mittelalters trat eine große 
Revolution der Sternkunde durch Nikolaus Kopernikus 
(geb. 1475, gest. 1543) ein. Kopernikus zeigte in seinem 
Werke De revolutionibus orbium coelestium , welches 1543 
zu Nürnberg erschien, daß sich die Erscheinungen der Be 
wegungen der Gestirne viel einfacher erklären lassen, wenn 
man die Bewegung der Erde voraussetzt. Die Idee der 
Einheit und Einfachheit der Natur dürften ihn besonders 
zu dieser Annahme geführt haben — weniger die Schriften 
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