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Verhältnisses der mittleren Entfernungen der Planeten d. i.
der Planetensphären seihst ist.«
60 .
Durch Umkehrung der gefundenen Resultate erhält
Kepler folgendes Axiom: Die Weltakkorde und die Har
monien sind der Zweck des Weltschöpfers, die Größe
(bestimmt durch die fünf regulären Körper) und die Form
(bestimmt durch die Exzentrizitäten) der Bahnen sind das
Mittel dazu.
Diese ganze Untersuchung Keplers bezweckte eine Zu
sammenfassung des Sonnensystems als eines wohlgeordneten
Ganzen d. i. als Kosmos, also eine Zurückführung der
Elemente der Planeten und ihrer Bewegungen auf mathe
matische Verhältnisse. Von den Elementen waren für ihn
die auf die Lage der Bahn und auf die Epoche bezüglichen
durch den Zufall, die auf die Größe und Form der Bahn
bezüglichen durch die Harmonien bestimmt. Diese Idee
wird in folgender Weise verwirklicht:
Für einen einzelnen Planeten findet die Harmonie in
den Punkten seiner Apsidenlinie statt; damit eine Gesamt
harmonie möglich ist, durften für die einzelnen Planeten
nur solche Harmonien gewählt werden, welche den fünf
Körpern angepaßt sind, d. h. es mußten den Planeten be
stimmte mittlere Bewegungen zugeteilt werden; diese hängen
daher von den mittleren Entfernungen ab. Umgekehrt
können aus dem Gesetze der Harmonien die mittleren Ent
fernungen und Exzentrizitäten bestimmt werden. 23 )
Das Verständnis der keplerischen Gesetze erhielt sich
nur in England, wo sie nicht nur durch neue Beobachtungen
bestätigt wurden, sondern wo bereits Horrox (gest. 1641)
eine Untersuchung über die infolge der allgemeinen