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Bedeutet s die Sehne zwischen dem ersten und dritten
Orte des Himmelskörpers, so ist
S 2 — (x" — x)2 + (y" —■ y) 2 + (x" — %) 2
= z" 2 + y " 2 + *" 2 + z 2 + y 2 + * 2 — 2 [XX +Ijy' + %%'')
= r 2 -p/' 2 — 2 (a?a/' + ?/?/' + **")•
Setzt man statt x, y, z\ x", y", x" ihre Werte durch die
geozentrischen Koordinaten ausgedrückt, so erhält man
(5) s 2 = r 2 + r" 2 -2 RR" cos [L" — L) — 2(RM cos (A"- L)
+ R" cos (A — L")) (» — 2 (cos (A" — A) + tang /5 taug /?") itf> 2 .
Ist Ü die Zwischenzeit zwischen der ersten md dritten
Beobachtung, so folgt nach der Lambertschen Pormel
(6) 6kt = [r + /' + 5) f + K r" — «*.
Denkt man sich aus den Gleichungen (3), 4), (5) die
Werte von r, s in die Lamhertsche Gleichung (6) ge
setzt, so geht diese in eine Gleichung über, welche bloß
die Unbekannte q enthält. Aus dieser Gleichung hat man
daher diese Unbekannte zu bestimmen. Diese iestimmung
geschieht am einfachsten durch Versuche. Man nimmt für
q einen Wert an, rechnet damit nach (3), (1), (5) die
Größen r, r" ) s und sieht, ob der Lambertschen Formel (6)
genügt wird. Man ändert nun q so lange, bis die Glei
chung (6) erfüllt wird. Aus zwei Annahmen füi q, welche
bereits der Wahrheit ziemlich nahe kommen, erhält man
durch die regula falsi einen genauen Wert von q. Aus q
erhält man q" — Mq. Die Bauschinger-Tafeln XXH und
XXIV dienen zur Abkürzung der Rechnung.
Mit den Größen q, q" und den geozentriscten Längen
und Breiten rechne man r, l, b ; r", l", b" und hierauf nach
Art. 13. und Art. 6. die Bahnelemente.
Mit den gefundenen Elementen rechne man den Ort
des Himmelskörpers zur Zeit der mittleren Beobachtung.
Frisch.auf, Astronomie. 2. Aufl. 4