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Stimmt dieser mit dem beobachteten überein, so ist die
Rechnung beendet; weicht aber der berechnete Ort von dem
beobachteten um mehr als die möglichen Beobachtungsfehler
ab, so verändere man die Größe M so lange, bis die Dar
stellung des mittleren Ortes innerhalb der Grenze der Beob
achtungsfehler gelingt. Man kann auch hier die regula falsi
anwenden.
20 .
Wie man ersieht, besteht der Nerv der Olbersschen
Methode, welche ausschließlich bei Kometenbahnen ange
wendet wird, in der Bestimmung des Verhältnisses q" : q
und in der Anwendung der Lambertschen Formel. Für
das Verhältnis q” : q wurde die Annahme gemacht, daß
man für n" : n und N" : N das Verhältnis der Zwischen
zeiten setzen könne, diese Annahme ist identisch mit der
Voraussetzung, daß die Sehnen der Kometenbahn und der
Erdbahn zwischen den äußersten Beobachtungen von den
mittleren Badien Vektoren in dem Verhältnisse der Zeiten
geschnitten werden, wie man aus n" : n = r sin (v f — v):
r" sin (v" — v) und N" : N— R sin [L r — L) : R" sin (L" — L')
ersieht. Für die Kometenbahn haben bereits Euler und
Lambert diese Voraussetzung gemacht. Olbers dehnte
diese Voraussetzung auch auf die Erdbahn aus und erhielt
dadurch diese höchst einfache Methode der Berechnung
einer Kometenbahn.
21 .
Zur Erläuterung dieser Methode soll ein von Gauß ge
gebenes Beispiel dienen*). Für den zweiten Kometen vom
Jahre 1813 hat man folgende Angaben.
*) Für Kometenbahnen genügt häufig eine fünfstellige Rechnung-