Full text: Grundriss der theoretischen Astronomie und der Geschichte der Planetentheorien

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also Aa■: aa' = Sa : ab, und da A$.AaS = a'ab ist, so 
folgt SA || a'b oder ac\ d. h.: 
Der scheinbare Ort des Gestirnes zur Zeit t ist gleich 
dem wahren Orte zur Zeit T. Setzt man Sb — z/, so ist 
die Zeit t = f — T, welche das Licht braucht, um den 
Weg J zurückzulegen = 498 s . 5 z/, also 
t = r - m s .5 j. 
Daraus ergeben sich folgende Regeln der Berücksich 
tigung der Aberration: 
1) Man nehme statt der Beobachtungszeit t die Zeit T. 
2) Man befreie den beobachteten Ort von der durch 
die Formeln des Art. 28. bestimmten Fixsternaberration, 
wodurch man die Richtung ba erhält; diese Richtung ist 
diejenige, in welcher man den währen Ort S des Gestirnes 
zur Zeit T von dem Orte b der Erde zur Zeit f erblickt. 
Diese Methode ist bei einer ersten Bahnbestimmung die 
bequemste. 
IV. Präzession und Nutation. 
30. 
Unter Präzession und Nutation versteht man den 
Inbegriff aller Veränderungen, welche der Äquator und die 
Ekliptik in ihren Lagen erleiden. Diese Veränderungen 
sind eine Folge der Anziehung des Mondes, der Sonne und 
der größeren Planeten auf die abgeplattete und um ihre 
Achse rotierende Erde. Diese Veränderungen sind teils 
(hauptsächlich) der Zeit proportional, teils periodisch; erstere 
heißen Präzession, letztere Nutation. 
Die Präzession besteht in dem Zurückgehen der Nacht- 
gleichenpunkte und der Veränderung der Schiefe der Eklip 
tik; dieses Zurückweichen beträgt im Jahre 1750 + t die 
Größe
	        
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