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V = 50".211 + 0".000244 t,
also von 1750 bis 1750 + t
l = 50".211 t + 0".000122 ¿2.
Der Winkel des Äquators von 1750 + t mit der Ekliptik
von 1750 + t ist
e = 23° 28' 18".0 - 0".484 t,
dieser Winkel lieißt die mittlere Schiefe der Ekliptik.
Die Präzession der Nachtgleichen, wodurch die Längen
der Sterne um dieselbe Größe zunehmen, wurde von Hip-
parch (130 v. Chr.) durch Vergleichung mit den 150 Jahre
älteren Beobachtungen des Timocharis entdeckt.
Die Nutation enthält die periodischen Veränderungen,
dieselbe hängt hauptsächlich von der Länge des Monds
knotens ab; die Veränderungen der Länge eines Sternes
und der Schiefe der Ekliptik sind resp.
Jl = — 17”.2 sin Q, /1 e — -j- 9".2 cos Q,
wo Q die Länge des aufsteigenden Knotens des Mondes be
deutet. Da die Knotenlinie des Mondes innerhalb 19 Jahren
einen Umlauf macht, so ist die Wirkung der Nutation ähn
lich jener der Aberration. Die Nutation wurde ebenfalls
von Bradley entdeckt.
Man nennt die Durchschnittspunkte des wahren Äqua
tors mit der wahren Ekliptik zur Zeit t die wahren oder
scheinbaren Äquinoktialpunkte, den Winkel derselben
Ebenen die wahre oder scheinbare Schiefe der Ekliptik,
die von dem wahren Frühlingspunkte gezählten Längen die
wahren oder scheinbaren Längen. Befreit man die
Längen von der Nutation und ebenso die Schiefe der Eklip
tik, so erhält man die mittleren Längen und die mitt
lere Schiefe der Ekliptik. Die mittleren Längen der Sterne
werden daher von dem Frühlingspunkte des oben bestimm
ten Äquators mit der Ekliptik zur Zeit 1750 + t gezählt;