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vollkommenen Gewisheit sagen. Auch haben wir
noch nicht gefunden, in welcher Zeit des Jahres
dieser königliche Besuch für sich gieng. So viel
weis man, daß Se. Majestät eine ansehnliche Be
gleitung bey sich hatte, worunter sich, außerdem
übrigen Hofstaate, die drey vornehmsten Reichs
rathe, so in des Königs unmündigen Jahren der
-Regierung vorstunden, befanden, nämlich ohne
Zweifel der Kanzler, Nicolaus Baas, Jür
gen Rosencranz und Christoph Walkendorf.
Von diesen waren die zwey ersten, desCychov.
Brahes große Freunde und Beförderer, und
hielten ihn, so lange sie lebeten, in seinem bestän
digen Esse, der leiste aber scheint schon damals,
und vielleicht schon lange vorhero, einen heimli
chen Haß, gegen den Tycho v. Drahe gehabt
zu haben; welcher auch dies mal, nach der be
kannten Sage, durch einen Englischen Hund,
welchen der König Jacob dem Tycho r>. Brahe
verehret haben soll, vermehret ward; Doch wird
diese Historie (wovon nachdem mehrereö vorkom
men wird) von verschiedenen und auf so mancher
ley Arten erzählet, daß man bald nicht weis, was
man davon glauben soll. Sonsten verehrte Ty-
cho v. Brahe dem Könige bey dieser Gelegenheit,
einen seltenen und kostbaren meßingenen Globum,
welchen er selber erfunden und bezahlet, welcher
durch ein mechanisches Kunstwerk von kleinen Rä
dern, so eingerichtet war , daß er sich selber dre-
hete, und außer andern Sachen, den Lauf der
Sonnen und des Vtondes, wie auch die Stunden
s des