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nachdem er den Bönig, den Kanzler Nicol.
Baas und die Regierung (c) gerühmet, mit sei
ner
(c) Oer Landgraf hatte von dem Tycbo v. Brahe
den Zustand der Negierung zu wissen verlanget:
Darauf giebt er eine schöne und bescheidene Ant-
wort, welche, ob sie gleich etwas weitläuftkg ist,
wir doch werth halten, sie hier anzuführen. , Der
^ „Zustand Dännemarks, unsers Vaterlandes, weh
„chen Ihro Durch! wieder zu wissen verlangen,
„ist in dieser Zwischenregierung, noch (welches
„wir Gott zu danken haben) ruhig und glücklich
„genug. Unser allergnädigster Prinz und erwähh
„ter König nimmt täglich nicht alleine, an Alter
„und Stärke des Leibes, sondern, welches ich hö-
„her schätze, in der Tugend und guten Wissen-
„fchaften, zu; so, daß wir eine Hoffnung ohne
„Zweifel haben, daß er zu seiner Zeit, ganz ge-
„wiß in die heroischen Fußtapfen seines frommen
„und höchstpreiswürdigen Herrn Vaters treten,
„und große Tüchtigkeit erhalten werde, der Re
gierung wohl und mit Ruhme vorzustehen: Jn-
„dem er gleichsam dazu gebohren, und uns von
„Gott wieder an die Stelle seines Hochlöblichen
„Hrn Vaters, so diesem Reiche allzu zeitig ent-
„nommen ward, gegeben ist. Da nun der Prinz
„noch unmündig ist, so sichen die vier ältesten
„Reichsräthe der Regierung vor. Unter densel-
„den ist der vornehmste, der Kanzler, Nicolaus
„Raas, ein Mann , der, außer feinem alten Adel,
„wegen seiner Erfahrung, Unterscheidungskraft
„und großen Klugheit, zu preisen ist; Der gleich-
„falls in den schönen Wissenschaften, besonders
„in der Geschichte, und was zu der Wissenschaft
„einer Regierung vorzustehen, gehört, sehr ge-
„übt ist. Wenn aber etwas vorkömmt, so nicht
Tycho Brahes Leb. ll. Th. D „wohl