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Es hat jemand anmerken wollen, daß jedes
mal, wenn die Zahl 6 in jedem Oecennio, oder
zehnjährigen Zelt, im Leben des Lychov.Bra-
he einfiel, er ein sonderbares und seltsames Schick
sal gehabt haben soll: als 1546. ward er geboh-
ren: 1556. soll er angefangen haben, sich dar
auf zu legen, die Sterne kennen zu lernen:
1566. verlohr er seine Nase in Rostock: 15 76. be
kam er Hueen zu Errichtung der Astronomie in
Belehnung: 1586. besuchte ihn der König und
die Königinn auf Uranienburg: 1596. brach der
Unwillen seiner Misgönner recht gegen ihn aus.
In allem diesem aber kann doch nichts besonders ste
cken, weil sich in andern Jahren, sowohl vorher
als nachhero, eben so merkwürdige Dinge mit ihm
zugetragen haben.
Den g i Decemb. 1596. oder am Tage vor dem
Neuen Jahre (Pridie Calendar. Januarii 1597.)
schrieb D^cho v.Drahe einen ausführlichen Brief
an den Kanzler Christian Friis, der sich da
mals am Hofe in Loldingen in Jütland auf
hielt: darinn bath er ihn, als (wie er meynte)
seinen Freund, er wolle bey dem Könige auswir
ken , daß Se. Majest. sich doch die Aufrechthaltung
seiner astronomischen Einrichtungen möchte angele
gen seyn lassen, und ihm das Norwegische Lehn,
welches ihm so unvcrmuthet genommen worden
wäre, wenn nicht länger, so doch bis den i May
als die gewöhnliche Zeit, in welcher man diñOe-
lehnungen zu verwechseln pflege, wieder allergnä
digst vergönnen möchte. Diesen Brief und des
Kanz-