Full text: Nachrichten, welche das Leben des berühmten Dänischen Sternsehers Tycho von Brahes betreffen (Zweyter Theil)

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war ein Zwilling. Denselben hat Gott ein län 
geres Leben als mir vergönnet, damit er die 
wunderbaren Dinge des Himmels und der Er 
de sehen solle. Mein Schicksal ist doch aber nicht 
schlechter worden, als das seinige. Er wohnet 
auf der Erde und ist tausend Gefahren unter 
worfen, welche das Meer, die Erde und d;e 
Sterne mit sich führen. Ich aber bin im Him 
mel, wo ich in der Vereinigung mit Gott, den 
ewigen Frieden und Freude genüße. Wenn er 
aber endlich das Sterbliche verlassen, und seine 
müden Glieder unter dieser falten Erde soll ru 
hen lassen, so sollen wir beyde wieder in den Him 
meln vereiniget, und er der ewigen Freude theil 
haftig werden. Indessen muß er die Bürde des 
Körpers geduldig tragen, und mir mein Glück 
nicht misgönnen. Ein so geschwinder Tod ver 
sagte mir einen Namen bey den Lebendigen, er 
aber führet an meiner Stelle, den Namen mei 
nes Großvaters. Mein Großvater hieß Tycho, 
und halte den Zunamen, Brahe, er heißt 
(sc. mein Bruder) gleichfalls Tycho Brahe. 
Er ist es, der mein Grab, da er nun seine 25 
Jahre übergangen, mit einem Gedichte beeh 
ret har. 
Seinem Zwillingbruder der in Mutterleibe 
starb, hat dieses zum Andenken aufgesetzet: 
Zyd)o Brahe Orronis Sohn. 
Wegen des Geburtstages des T^chonis vc>» 
Brahe, so in das Jahr 1546 siel, müssen wir 
V 5 die-
	        
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