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ge v. Brahe, und seine Frau, Inger 0 jre,
welche nachdem 12 Jahre Hofmeistermn bey der
Königinn Sophia war, beschlossen, ihn zu sich
zu nehmen, und ihn, weil sie selber keine Kinder
hatten, zu ihrem Erben einzusetzen; daher ließen
sie ihn, wider seiner Aeltern Wissen und Willen,
heimlich weg und zu sich fuhren, und hielten ihn
gänzlich, sowohl zu Hause als außer Landes, wie
ihren eignen Sohn, bis er das i8teIahr errei
chet hatte (e). Von diesen seinen Pstegeältern
muß er ohne Zweifel die großen Erbgüter bekom
men haben, deren er und seine Kinder in ihren
Schriften und Briefen hin und her erwähnen,
und daß er dieselben zugesetzet habe, um die astro
nomischen Wissenschaften in Flor und in die Höhe
zu bringen. Denn nach seinem Vater, Otto v.
Brahe, welcher viele Kinder hatte , hat er zu
seinem Antheile wohl nicht viel erhalten können;
und ob er gleich, als der älteste Sohn, den Haupt
hof Knudstrup behielt, so haben wohl seine Mut
ter, Frau Beata von Bilde, die ihn überlebe-
te, und seine Geschwister, vielleicht darinn Theil
mir ihm gehabt, es wäre denn, daß er dieselben
mit Gelde ausgelöset hätte.
SeinVater, Otto v. Brahe, warzwarnicht
sonderlich geneigt seine Kinder studiren zu lassen,
welches er denn auch nachdem bereuete. Diesem
ungeachtet, übergab George v. Brahe, seinen
Bruders Sohn T^cho, den studiis, und ließ
ihm
(e) Alles dieses bezeuget Tycho v. Brahe selber in
seiner Mion, instaur. Mechan. edit. Norib. fol.G.