Full text: Nachrichten, welche das Leben des berühmten Dänischen Sternsehers Tycho von Brahes betreffen (Zweyter Theil)

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die Erde schätzet. Wer aber, wie das Vieh, 
das Himmlische verachtet, verlebet, und weis 
nicht selber davon, daß er lebet; denn er ver 
stehet sich nur auf das Irdische, nur auf das, 
so sterblich ist, undsieht nur dasjenige, wasauch 
der blinde Maulwurf sehen kann. Aber weni 
ge , ja allzuwenige sind derer, welchen Goccdas- 
jcnige hat sehen lassen, was hier oben über uns 
lst:c. 
Man mag dieses in emer Meynung vom Ty- 
cho v. Breche aufnehmen in welcher man will, 
so dienet es MS doch zu einer Probe, was er in 
seiner Jugend bereits für eine Philosophie geü- 
bet, wre enthaltsam er von einem wollüstigen Le 
ben gewesen, welche eine starke Neigung er zu 
dem, so etwas wirkliches und rechtschaffen Gmes 
in sich hielt, hatte; und wie vernünftig er die 
Lebensart seiner Zeiten durchzugehen wußte. Weil 
er aber das Seinige auf diese Art vor sich selber 
hatte, und nicht allezeit mit den andern seines 
Standes Gesellschaft machte, ja ihnen wohl bis 
weilen einige kleine Wahrheiten gesagt har, so hat 
er freylich auch, so den einen, so den andern, 
auf den Hals bekommen müssen. Doch hat er, 
wem sie für gut befanden, ihnzuvepiren, keinem 
etwas nach. Es wird erzählet (§), daß ein ande 
rer 
(§) Dieses erzählet Peter aus der Handschrift ei 
nes ältern Amons, Nahmens M. Franz John 
sons, in einem seiner AnszugSbücher , (Excerpt.) 
welche unter den Manuskripten deo sel. Cvnftrenzr. 
^ostsqards,auf der Umv.Bidl. verwahret wer den.
	        
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