und zu dem Resultate gelangte, dass sicli die von Bes sei 
behaupteten Anomalien in der Bewegung der beiden genannten 
Sterne sehr wohl durch ein geradlinigtes Fortrücken derselben 
darstellen lasse. Im Jahre 1856 griff Peters in Altona die 
Bessel’sclien Rechnungen auf’s Neue auf, auch Schubert 
beschäftigte sich um diese Zeit mit derselben Frage. Beide 
gelangten, in Uebereinstimmung mit Bessel, zu dem Resul 
tate, dass eine BeAvegung des Sirius um einen wenige Secun 
den entfernten Punkt stattfinde und dass die Umlaufsdauer 
etwa 50 Jahre betrage. Die Unterschiede in der Position 
des Sirius betrugen zwischen Beobachtung und Rechnung in 
den Jahren 1814 —1848 nahe '/ 5 Secunde; unter Annahme 
der von Peters nachgewiesenen Bewegung verminderten sie 
sich dagegen auf '/ 30 Secunde. Endlich gelang es im Jahre 
1862 Clark mittels des grossen Refractors der Sternwarte zu 
Cambridge, in Nordamerika den fraglichen Begleiter des Sirius 
direct zu sehen. Diese Entdeckung bestätigte sich auf den 
mit genügend starken Instrumenten versehenen Sternwarten 
Europa’s vollkommen. Die Distanz des kleinen Begleiters 
fand sich zu 10" und der Positionswiukel, in welchem er zu 
dem Hauptsterne stand, harmonirte vollkommen mit den Rech 
nungen von Peters. Jetzt unternahm Auwers eine neue 
Bahnbestimmung, gestützt auf sämmtliche vorhandene Beob 
achtungen, deren Resultat oben bereits mitgetheilt wurde. 
Aus derselben ergiebt sich, dass Sirius nur doppelt so viel 
Masse als sein Begleiter besitzt, während dieser vielleicht 
10,000 mal schwächer leuchtet als der Ilauptstern. Eine Er 
klärung für dieses merkwürdige Verhältnis ist zur Zeit noch 
nicht zu geben. Dass der Begleiter nicht in eignem, sondern 
bloss erborgtem Lichte glänzt, ist nicht sehr wahrscheinlich, 
aber auch nicht absolut zu verwerfen, obgleich man im allge 
meinen annehmen muss, dass alle Fixsterne, die wir sehen, 
nur mit eignem Lichte leuchten. 
a im Centauren, ein bei uns nicht sichtbarer Doppelstern des süd 
lichen Himmels. Wir kennen näherungsweise seine Entfernung 
(4 Billionen Meilen) von der Erde und daraus ergiebt sich 
bei der Umlaufszeit des Begleiters, dass die Masse dieses 
Doppelsterns nur etwa die Hälfte der Sonnenmasse beträgt. 
Die Doppelsterne werden mit Vortheil zur Prüfung der optischen 
Kraft der Telescope verwandt, indem offenbar ein Fernrohr um so besser 
ist, je mehr und je näher beisammen stehende Doppelsterne es getrennt 
zeigt. In dieser Beziehung können für gewöhnliche Fernrohre von 3 Fuss 
Brennweite Castor und der Polarstern, für Fernrohre mittleren Ranges 
Y in der Jungfrau, [3 im Orion und y in der nördl. Krone, für grosse 
Instrumente Sirius, s im Füllen und y in der Andromeda als Probe 
objecte benutzt werden. 
Doppler, Christian, Physiker, geh. am 21). November 1803 zu 
Salzburg, gest am 17. März 1853 zu Venedig, wurde nach verschie-